Ägypten Proteste gegen Machthaber al-Sisi
Seit 2013 regiert Abdel Fattah al-Sisi Ägypten, nun kommt es zu Protesten. Auch auf dem Tahrir-Platz in Kairo, von dem einst der Sturz des Dikatators Mubarak ausging. Die Polizei ging gegen die Demonstrierenden vor.
In einer für Ägypten seltenen Protestaktion haben Demonstranten in Kairo und anderen Städten des Landes den Rücktritt von Staatschef Abdel Fattah al-Sisi gefordert. Dutzende Menschen versammelten sich in der Nacht auf dem symbolträchtigen Tahrir-Platz in Kairo, dem Schauplatz wochenlanger Massenproteste, die vor acht Jahren den Langzeitherrscher Husni Mubarak aus dem Amt vertrieben hatten.
Zahlreiche Sicherheitskräfte waren im Einsatz, um die Kundgebung zu beenden, wie AFP-Reporter berichteten. Sie setzten Tränengas ein, mindestens fünf Demonstranten wurden abgeführt. Unter dem seit 2013 in Ägypten herrschenden General al-Sisi, der nach weiteren Kundgebungen den demokratisch gewählten islamistischen Präsidenten Mohamed Mursi stürzte, werden Proteste und Kritik weitgehend unterbunden. Tausende Islamisten, Regierungsgegner, Blogger und Aktivisten wurden inhaftiert und teils auch vor Gerichten abgeurteilt.
Aufruf zum Protest
Videoaufnahmen von den Freitagskundgebungen zeigten, wie Demonstranten "Sisi hau ab" riefen. Auch in der Nähe des Tahrir-Platzes versammelten sich kleinere Gruppen und riefen gegen den Staatschef gerichtete Parolen.
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Die Proteste werden durch den im spanischen Exil lebenden Geschäftsmann Mohamed Ali inspiriert, der dem Militär und dem Staatschef Korruption vorwirft und dessen Sturz fordert. Am Freitagmorgen hatte er die Ägypter in einem im Internet verbreiteten Video aufgerufen, auf die Straßen zu gehen.
- Nachrichtenagentur dpa