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Trump erklärt IS in Syrien für besiegt


Zehntausende auf der Flucht
Trump erklärt IS in Syrien für besiegt

Von dpa, rtr
Aktualisiert am 22.03.2019Lesedauer: 2 Min.
Donald Trump hält zwei Karten in den Händen: Der IS besitze nach seiner Aussage kein Territorium mehr in Syrien.Vergrößern des Bildes
Donald Trump hält zwei Karten in den Händen: Der IS besitze nach seiner Aussage kein Territorium mehr in Syrien. (Quelle: Carolyn Kaster/ap-bilder)

Der Islamische Staat in Syrien ist komplett besiegt – das sagt US-Präsident Trump. Nach wochenlangen Kämpfen in Baghus sind zehntausende Menschen auf der Flucht.

Aus Syrien sind weitere Kämpfe gegen den Islamischen Staat (IS) gemeldet worden, auch nachdem US-Präsident Donald Trump die komplette Einnahme des IS-Territoriums erklärt hatte. Trump sagte am Freitag vor Journalisten in Florida, die Islamisten verfügten in dem Bürgerkriegsland über kein Gebiet mehr.

Ein Sprecher der von den USA unterstützten Syrischen Demokratische Armee (SDF) schrieb später auf Twitter von weiteren "schweren Kämpfen" um Baghus, der letzten IS-Enklave in Syrien. Ein Reporter der Nachrichtenagentur Reuters vor Ort hatte zwei Stunden vor Trumps Ankündigung von Luftangriffen und aufsteigendem Rauch berichtet. Die Schlacht um Baghus hält seit Wochen an.

Trump legte den Journalisten in Florida zwei Landkarten von Syrien vor. Die erste sollte in rot das Gebiet des IS zum Zeitpunkt seiner Wahl 2016 zeigen. Die an die Reporter übergebene Version trug jedoch das Datum 2014, als der IS auf dem Höhepunkt seiner Ausbreitung war. Die zweite, komplett leere Karte sollte das heutige Territorium zeigen. "Gratuliere", sagte er. "Ich glaube, es wird auch mal Zeit." Die vollständige Einnahme von Baghus soll faktisch das Ende der IS-Herrschaft in der Region besiegeln.

Zehntausende Menschen auf der Flucht

Zehntausende Menschen sind laut Hilfsorganisation Medico nach dem Vormarsch der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) auf die letzte IS-Bastion Baghus auf der Flucht. Das Flüchtlingslager in Al-Hol im Norden Syriens sei durch die unerwartet hohe Zahl Ankommender völlig überlastet, teilte Medico mit. Es beherberge über 65.000 Menschen, sei aber nur für 10.000 Menschen ausgelegt. Unter den im Flüchtenden sind laut Medico neben Opfern des IS auch etwa 5.000 Angehörige der Terrormiliz.

Nach monatelangen Kämpfen steht das sogenannte Kalifat des IS kurz vor dem endgültigen Zerfall. Die SDF nahmen bereits am Dienstag nach eigenen Angaben in der syrischen IS-Bastion Baghus ein Zeltlager ein, in dem sich die verbliebenen Extremisten in Gräben und Tunneln verschanzt hatten. Laut SDF wurden die Dschihadisten dort auf einen schmalen Streifen am Ufer des Euphrat-Flusses zurückgedrängt. Nach dem entscheidenden Vormarsch durchkämmen kurdische Truppen nun das eingenommene Gebiet. Die Befreiung des Ortes werde danach verkündet, erklärte ein SDF-Sprecher am Donnerstag.


Baghus liegt am Fluss Euphrat an der Grenze zum Irak. Nach Angaben von Beobachtern ist es der letzte Ort, der sich noch unter Kontrolle der Dschihadisten befindet. Die internationale Anti-IS-Koalition unterstützt die SDF mit Luftangriffen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, Reuters
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