"Hasserfüllte Anschuldigungen" Irans Außenminister wirft USA Besessenheit vor
US-Vizepräsident Mike Pence hat Iran die Planung eines neuen Holocausts vorgeworfen, nun reagiert der iranische Außenminister. "Lachhaft, aber gefährlich" seien die Beschuldigungen.
Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif hat den USA "pathologische Besessenheit" gegenüber Teheran vorgeworfen und den Vorwurf zurückgewiesen, seine Regierung plane einen neuen Holocaust. Das sei "lachhaft, aber gleichzeitig auch sehr, sehr gefährlich", sagte Sarif am Sonntag auf der Münchner Sicherheitskonferenz.
Er reagierte damit auf US-Vizepräsident Mike Pence, der am Samstag in München erneut vor einem iranischen Angriff auf Israel gewarnt hatte: "Das iranische Regime befürwortet einen Holocaust und versucht ihn auch zu erreichen."
Vorwürfe gegen die USA
Sarif nutzte seine Rede zu einer Generalabrechnung mit den Vereinigten Staaten. Er sprach von "ignoranten Hassreden amerikanischer Regierungsvertreter", warf den USA "hasserfüllte Anschuldigungen", "Feindseligkeit" und "Dämonisierung" des Irans vor. Der Außenminister beschuldigte die Amerikaner auch, einen Regierungswechsel im Iran herbeiführen zu wollen: "Die USA machen nichts anderes, nur das."
Scharf kritisierte er, dass die USA die Europäer zum Bruch des Abkommens über eine Verhinderung einer iranischen Atombombe auffordern. Dies sei eine "Farce". "Es wird verlangt, eine UN-Sicherheitsratsresolution zu brechen." Es sei im Interesse Europas, bei dem Abkommen zu bleiben.
Immer härtere Sanktionen
Die USA und die Europäer sind sich zwar einig, dass die Einmischung des Irans in regionale Konflikte unterbunden werden muss. Sie setzen dabei aber auf unterschiedliche Mittel. Deutschland will das Abkommen zur Unterbindung einer militärischen Nutzung des iranischen Atomprogramms, das im Gegenzug wirtschaftliche Anreize setzt, zusammen mit Frankreich und Großbritannien retten.
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Die USA sind ausgestiegen und wollen den Iran mit immer härteren Sanktionen unter Druck setzen. Pence hatte die Europäer am Samstag erneut aufgefordert, auf den US-Kurs umzuschwenken.
- Nachrichtenagentur dpa