t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeHeim & GartenAktuelles

Verbraucherzentrale warnt vor gängigen Pfannenmarken


Verbraucherzentrale warnt
Giftige Chemikalien in Pfannen bekannter Hersteller


Aktualisiert am 10.04.2025Lesedauer: 2 Min.
Käsespätzle in PfanneVergrößern des Bildes
Käsespätzle: Pfannengerichte sind verlockend, können aber gesundheitsschädliche PFAS enthalten. (Quelle: Christin Klose/dpa-tmn/dpa)
News folgen

Antihaftpfannen versprechen leichtes Braten ohne Ankleben. Doch viele enthalten bedenkliche Chemikalien. Wie schneiden Ikea, Tefal und WMF ab?

Beschichtete Pfannen gehören für viele zur Grundausstattung in der Küche. Kein Wunder: Sie sparen Fett, erleichtern das Braten und zum Reinigen genügen oft warmes Wasser und ein weiches Tuch.

Die Verbraucherzentrale Hamburg warnt nun vor einem oft unterschätzten Risiko: Antihaftbeschichtete Pfannen können umstrittene Fluor-Chemikalien, sogenannten PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen), enthalten. Diese Chemikalien stehen in dem Verdacht, langfristig Mensch und Umwelt zu schaden. Das Kritische daran ist: Einige Hersteller geben keinen Hinweis auf deren Verwendung in ihren Produkten. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse. Verbraucher können sich also gar nicht vor ihnen schützen und nehmen die Giftstoffe unbewusst auf.

Für den Test ließ die Verbraucherzentrale Hamburg Bratpfannen von einem unabhängigen Labor untersuchen. Die Hersteller der Pfannen waren Ikea, Zwilling, Tefal, WMF, Hensslers und Berndes. Die sechs Pfannen wurden aufgrund auffälliger Werbeversprechen zur Beschichtung und zur Robustheit ausgewählt, erklären die Verbraucherschützer. Auf keinem Produkt wurde der Einsatz von PFAS deklariert, obwohl es sich um Stoffe handelt, die bei Erhitzung oder Abrieb freigesetzt werden können.

Teilweise hohe Belastung

Das Ergebnis ist erschreckend: In vier der Pfannen wurde organisches Fluor nachgewiesen. Und zwar in folgender Konzentration:

  • Berndes Balance Induction Enduro: 24,79 Prozent
  • Hensslers Bratpfanne: nicht analysierbar
  • Ikea Tagghaj Bratpfanne: 23,08 Prozent
  • Tefal Easy Cook'n'Clean Pfanne: 37,65 Prozent
  • WMF Devil Stielpfanne mit Antihaftversiegelung: nicht analysierbar
  • Zwilling Bratpfanne Shine: 34,95 Prozent

Die angegebenen Werte beziehen sich dabei auf alle Verbindungen, in denen Fluor chemisch an Kohlenstoffwasserstoffe gebunden ist.

Irreführende Kennzeichnungen

Übrigens bedeutet "PFOA-frei" lediglich, dass eine inzwischen verbotene Substanz nicht verwendet wurde. Andere PFAS dürfen weiterhin eingesetzt werden. Eine klare Kennzeichnungspflicht besteht bislang nicht.

Was sagen die Hersteller?

Die Verbraucher konfrontieren die Hersteller mit den Untersuchungsergebnissen. Nicht alle äußern sich hierzu.

So bestätigen Berndes, Tefal und Zwilling auf Nachfrage der Verbraucherzentrale, dass ihre Beschichtungen auf PTFE basieren. Doch auch PTFE ist ein fluorhaltiger Stoff, der zur Gruppe der PFAS gehört. Die Firmen verweisen bei ihren Antworten auf geltende Vorschriften und eine Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) aus dem Jahr 2018, wonach PTFE bei sachgemäßer Nutzung als unbedenklich gilt.

Doch diese Einschätzung ist laut Verbraucherschützer inzwischen überholt: Neue wissenschaftliche Erkenntnisse der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) und des Umweltbundesamtes (UBA) sprechen sich deutlich für ein schnelles Verbot von PFAS aus. Dennoch gelangen fluorhaltige Substanzen weiterhin in Haushalte – sei es durch mechanischen Abrieb oder durch Überhitzung. Und genau das muss laut Verbraucherschützer stärker vermieden werden.

Verwendete Quellen
  • Verbraucherzentrale Hamburg, PM liegt vor
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom