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Saudi-Minister im TV-Interview | Jamal Khashoggis Leiche noch immer spurlos verschwunden


Saudi-Minister im TV-Interview
Jamal Khashoggis Leiche noch immer spurlos verschwunden

Von afp
11.02.2019Lesedauer: 2 Min.
Der Journalist Jamal Khashoggi wurde im Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul ermordet.Vergrößern des Bildes
Der Journalist Jamal Khashoggi wurde im Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul ermordet. (Quelle: Hasan Jamali/dpa)

Trotz der Inhaftierung der mutmaßlichen Mörder des saudi-arabischen Journalisten weiß die Regierung in Riad immer noch nicht, wo die zerstückelte Leiche des Regierungskritikers ist.

In der am Sonntag ausgestrahlten Sendung "Face the Nation" des US-Senders CBS antwortete der saudiarabische Außen-Staatsminister Adel al-Dschubeir auf die Frage, wo Khashoggis zerstückelter Leichnam sei: "Wir wissen es nicht."

Auf Nachfrage, warum die inhaftierten Verdächtigen dies nicht preisgäben, sagte al-Dschubeir: "Wir ermitteln noch." Es gebe "eine Reihe von Möglichkeiten und wir fragen sie, was sie mit der Leiche getan haben". Er rechne damit, "dass wir am Ende die Wahrheit herausfinden werden".

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Khashoggi, der für die "Washington Post" Kolumnen geschrieben hatte, war am 2. Oktober im Konsulat seines Landes in Istanbul von saudiarabischen Agenten getötet worden. Nach Angaben aus Riad hatte der inzwischen entlassene Vize-Geheimdienstchef Ahmad al-Assiri den Einsatz angeordnet, um den im US-Exil lebenden Regierungskritiker in die Heimat zurückzuholen. Der Einsatzleiter habe dann vor Ort eigenständig entschieden, Khashoggi zu töten.

Wer ist verantwortlich?: Donald Trump lässt Frist verstreichen

Al-Dschubeir sagte dazu in dem CBS-Interview, die Täter hätten "außerhalb ihres Autoritätsbereichs" gehandelt. Elf Verdächtige seien wegen des Verbrechens angeklagt worden.

Das Interview mit dem saudiarabischen Staatsminister war am Freitag aufgezeichnet worden. An diesem Tag hatte US-Präsident Donald Trump eine Frist des Kongresses verstreichen lassen, der eine Stellungnahme zu der Frage gefordert hatte, wer Khashoggi tötete. Der US-Geheimdienst CIA war zu dem Schluss gekommen, dass hinter der Tat wahrscheinlich der saudiarabische Kronprinz Mohammed bin Salman steckte.

Das Weiße Haus machte sich diese Schlussfolgerung, der Riad wiederholt vehement widersprach, jedoch nicht zu eigen. Saudi-Arabien ist ein wichtiger Verbündeter der USA und ein Großkunde der US-Rüstungsindustrie.

Die "New York Times" berichtete vor ein paar Tagen, die CIA habe Kommunikation mit einer Drohung von Kronprinz Mohammed abgefangen. Demnach sagte der Kronprinz 2017 einem hochrangigen Mitarbeiter, dass er Khashoggi "mit einer Kugel" verfolgen werde, wenn der Journalist nicht nach Saudi-Arabien zurückkehre.

Al-Dschubeir sagte dazu auf CBS, er kommentiere "keine Berichte auf Grundlage anonymer Quellen". "Der Kronprinz hat, wie wir wissen, das nicht angeordnet. Das war keine von der Regierung gebilligte Operation", versicherte der Staatsminister.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur afp
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