"Talent, Menschen zu töten" Duterte will "Todesschwadron" gegen Rebellen einsetzen
Seinem Krieg gegen angebliche Drogen-Dealer sind Tausende zum Opfer gefallen – nun kündigt der philippinische Diktator einen blutigen Kampf gegen angebliche Kommunisten an.
Pläne des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte, eine Todesschwadron gegen kommunistische Rebellen zu gründen, lösen bei Menschenrechtsgruppen Besorgnis aus. In einer Rede hatte Duterte angekündigt, er wolle den angeblichen "Spatzeneinheiten" der kommunistischen Partisanen eine eigene "Duterte Todesschwadron" entgegensetzen. Diese solle dasselbe "Talent, Menschen zu töten" aufweisen.
Höhepunkt der Aufstände in den Siebzigerjahren
Der Gründer der Kommunistischen Partei, Jose Maria Sison, warf Duterte vor, die Existenz der sogenannten "Spatzeneinheiten" zu erfinden. Das solle dazu dienen, seine "eigenen, illegalen Todesschwadronen zu rechtfertigen". Die Partisanengruppen habe es zuletzt in den Siebzigerjahren auf dem Höhepunkt der Aufstände gegeben, sagte Sison dem Fernsehsender ABS-CBN. Der bewaffnete Arm der Kommunistischen Partei hatte 1969 einen maoistisch beeinflussten Aufstand gegen die Regierung in Manila begonnen. Schätzungen zufolge wurden in dem Konflikt, einem der längsten in Asien, mehr als 30.000 Menschen getötet.
Wie andere Präsidenten vor ihm hatte Duterte zunächst Friedensgespräche mit den Kommunisten eingeleitet, diese aber im vergangenen Jahr nach einer Reihe von Angriffen auf Soldaten und Polizisten wieder eingestellt. Seitdem bezeichnet er die Partei und ihren bewaffneten Arm als Terrororganisationen. Verteidigungsminister Delfin Lorenzana sagte, sein Ministerium werde Dutertes Pläne genau studieren – vor allem aber die Frage, wer die Schwadron zusammenstellen und kontrollieren werde.
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Menschenrechtsgruppen reagierten besorgt. Sie befürchten, Duterte könnte seinen Antidrogenkrieg, der bereits Tausende Menschen das Leben gekostet hat, nun auf weitere Gruppen ausweiten. Dutertes Ankündigung komme einer "Eröffnung der Jagdsaison gegen Rebellen, Linke, Zivilisten und Regierungskritiker" gleich, erklärte Human Rights Watch. Amnesty International wies darauf hin, dass schon heute Regierungskritiker als Sympathisanten oder Rebellen der Kommunisten diffamiert würden. "Es ist beängstigend, dass jeder zur Zielscheibe werden kann", sagte Amnesty-Experte Wilnor Papa.
- Nachrichtenagentur AFP