"Hoffnungslos fehlerbehaftet" USA stellen Hilfe für Palästinenser-Hilfswerk ein
Die US-Regierung will das "hoffnungslos fehlerbehaftete" UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge nicht länger unterstützen. Schon zuvor hatten die USA ihr Finanzhilfen gekürzt.
Die Vereinigten Staaten werden ihre Zahlungen für das Flüchtlingsprogramm der Vereinten Nationen für Palästina (UNRWA) einstellen. Das teilte das US-Außenministerium in Washington mit. Die USA müssten einen überproportionalen Teil der Last schultern, hieß es zur Begründung. Im Januar hatten die USA die Finanzhilfen für Palästinenser bereits gekürzt. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNRWA bekam nur 60 Millionen Dollar, während weitere 65 Millionen Dollar einbehalten wurden.
UNRWA hat den Auftrag, rund fünf Millionen registrierten Palästina-Flüchtlingen Unterstützung und Schutz zu gewähren. Die Tätigkeitsfelder umfassen Bildung, medizinische Versorgung, Sozialdienste, Kleinkredite und humanitäre Hilfe.
Scharfe Kritik der PLO
Palästinenservertreter haben die Streichung der US-Hilfen scharf kritisiert. "Wir weisen diese amerikanische Entscheidung komplett zurück und verurteilen sie", sagte Saeb Erekat, Generalsekretär der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO. "Die Vereinigten Staaten haben überhaupt kein Recht, den Diebstahl des palästinensischen Landes durch die israelische Besatzung zu unterstützen und abzusegnen."
Die Beziehungen zwischen den USA und den Palästinensern sind angespannt. Die Palästinenser boykottieren die amerikanischen Nahost-Friedensbemühungen, seitdem Präsident Donald Trump Jerusalem als Israels Hauptstadt anerkannt hat.
Das UNRWA äußerte sein Bedauern über die US-Entscheidung. Der Beschluss zur Einstellung der Finanzhilfen sei enttäuschend und zugleich überraschend. Zudem wies die Organisation die Behauptung der US-Regierung zurück, dass ihre Hilfsprogramme "hoffnungslos fehlerbehaftet" seien.
- dpa, Reuters