Vor spanischer Küste Mindestens 16 tote Flüchtlinge vor spanischer Exklave Melilla geborgen

243 Menschen sind seit Jahresbeginn auf der Flucht nach Europa im Mittelmeer ertrunken. Am Samstag kamen weitere 16 hinzu. Sie wollten von Afrika aus nach Spanien übersetzen.
Marokkanische Rettungskräfte haben am Wochenende 16 tote Flüchtlinge aus dem Mittelmeer vor der Küste der spanischen Exklave Melilla geborgen. 15 der Todesopfer stammten aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara und eines aus Marokko, sagte am Sonntag ein Mitarbeiter einer Leichenhalle in der marokkanischen Küstenstadt Nador der Nachrichtenagentur AFP. Unter den Toten seien drei Frauen.
Zunächst war eine Sprecherin der spanischen Exklave von etwa 20 Toten ausgegangen. Die Besatzung einer spanischen Fähre habe die Menschen am Samstag entdeckt und die Seerettungskräfte Marokkos und Spaniens alarmiert. Später am Samstagabend habe ein spanisches Polizeiboot eine weitere Leiche entdeckt und nach Melilla gebracht, wie die Sprecherin mitteilte.
Suche nach weiteren Opfern
Die Suche nach möglichen weiteren Opfern ging nach Angaben der spanischen Behörden auch am Sonntag weiter. Ein Hubschrauber der spanischen Polizei sowie marokkanische Patrouillenboote seien daran beteiligt gewesen.
Migranten nehmen auf ihrem Weg nach Europa immer öfter die sogenannte westliche Mittelmeerroute nach Spanien. Nach Schätzungen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen seit Januar 1279 Migranten übers Mittelmeer nach Spanien, nur in Italien kamen mit 4256 mehr Menschen an. Den Angaben zufolge starben im Mittelmeer insgesamt seit Januar mindestens 243 Menschen bei der Überfahrt, die Opfer vor Melilla noch nicht eingerechnet.
Im vergangenen Jahr stand Spanien nach Italien und Griechenland in der EU an dritter Stelle bei den Hauptankunftsländern von Flüchtlingen.
- AFP