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Syrien-Konflikt: USA schließen neue Angriffe gegen Assad nicht aus


Nach Giftgas-Attacke in Syrien
USA drohen mit neuen Schlägen gegen Assad

Von dpa
Aktualisiert am 08.04.2017Lesedauer: 3 Min.
USA schließen weitere Angriffe nicht aus.Vergrößern des Bildes
Der Zerstörer "USS Ross" kreuzt im Mittelmeer und kann "Tomahawk"-Raketen abfeuern. (Quelle: dpa-bilder)

Nach dem Angriff auf einen syrischen Luftwaffenstützpunkt haben die

Als Reaktion auf den mutmaßlichen Giftgaseinsatz des syrischen Militärs vom Dienstag mit mehr als 80 Toten hatte US-Präsident Donald Trump in der Nacht zum Freitag einen Luftwaffenstützpunkt in dem Bürgerkriegsland mit Marschflugkörpern angreifen lassen.

Das löste eine Krise mit Russland aus. Kremlchef Wladimir Putin verurteilte als Angriff auf die Souveränität Syriens. Der Präsident des Landes, Baschar al-Assad, nannte den Einsatz "rücksichtslos und unverantwortlich".

Flugplatz offenbar wieder im Betrieb

Über das Ausmaß der Schäden auf dem beschossenen Flugplatz gab es unterschiedliche Darstellungen. Nach Angaben von Beobachtern flogen syrische Kampfjets weniger als 24 Stunden nach dem Angriff des US-Militärs neue Luftangriffe von dort aus. "Zwei Suchoi-Maschinen sind am Freitag von der Luftwaffenbasis Al-Schairat aufgestiegen und haben Luftangriffe in Gebieten östlich der Stadt Homs geflogen", erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Auch regierungsnahe Medien berichteten, dass Flugzeuge gestartet und gelandet seien.

Al-Schairat liegt in der zentralsyrischen Provinz Homs. Der Gouverneur der Provinz hatte erklärt, der angegriffene Flugplatz sei stark zerstört worden. Aus syrischen Militärkreisen hieß es, zwölf Kampfjets und Hubschrauber, Treibstofflager sowie zwei Start- und Landebahnen seien getroffen worden.

Nach Angaben aus dem Pentagon wurden 20 Maschinen zerstört. Das Luftabwehrsystem sei zudem außer Gefecht gesetzt und Hangars entweder zerstört oder beschädigt worden, hieß es.

Pentagon prüft Beteiligung Russlands

Trump hatte den Angriff auf den Stützpunkt damit begründet, dass der mutmaßliche Chemiewaffeneinsatz von dort aus ausgeführt wurde. Dabei waren am 4. April nach neuesten UN-Angaben mindestens 84 Menschen ums Leben gekommen und 546 verletzt worden. Syriens Regierung weist die Verantwortung dafür zurück und gibt wie auch Russland Rebellen die Schuld. Moskau ist der engste Verbündete Assads.

Das Pentagon prüft, ob Russland an der Vorbereitung oder Durchführung des mutmaßlichen Angriffs beteiligt war. "Wir haben derzeit keine Kenntnisse über eine russische Beteiligung, aber wir untersuchen das", sagte ein Vertreter, der nicht namentlich zitiert werden wollte. Das Mindeste, was Moskau vorzuwerfen sei, sei, dass es den Angriff nicht verhindert habe.

Verhältnis Russland zu USA schwer belastet

Das US-Militär geht davon aus, dass sich bis zu 100 russische Militärangehörige auf dem Flugplatz befanden. Das Pentagon hatte Moskau vorab über den Angriff informiert.

Die Entscheidung Trumps stürzte das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen beiden Ländern in eine schwere Krise. Russland kritisierte den Angriff der USA scharf. Das Verteidigungsministerium kündigte an, die syrische Luftabwehr zu verstärken. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte: "Dieser Schritt Washingtons fügt den russisch-amerikanischen Beziehungen, die sich ohnehin schon in einem elenden Zustand befinden, einen signifikanten Schaden zu." Präsident Wladimir Putin halte die amerikanischen Angriffe für eine Aggression gegen einen souveränen Staat und das Völkerrecht.

Abweichen vom Obama-Kurs

Die syrische Armee habe keine Chemiewaffen mehr, das habe nach der Entwaffnung auch die zuständige UN-Organisation bestätigt, fügte Peskow hinzu. Das Pentagon erklärte dagegen, dass auf dem Stützpunkt Chemiewaffenbestände gelagert wurden.

Die US-Regierung vollzog mit dem Angriff eine zweite Kehrtwende in der Syrien-Politik. Noch in der vergangenen Woche hatte US-Außenminister Rex Tillerson gesagt, Assads Schicksal werde vom syrischen Volk bestimmt. Das war eine Abkehr von der Linie der Vorgängerregierung unter Barack Obama, die dem Präsidenten in Damaskus die Hauptverantwortung für den Konflikt in dem Bürgerkriegsland zuschob und auf seinen Sturz hinarbeitete.

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