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Flugbetrieb läuft wieder: Festnahmen auf türkischem Luftwaffenstützpunkt Incirlik


Flugbetrieb läuft wieder
Festnahmen auf türkischem Luftwaffenstützpunkt Incirlik

Von afp, dpa, ap, reuters, t-online
Aktualisiert am 17.07.2016Lesedauer: 2 Min.
Ein Frachtflugzeug des US-Militärs in Incirlik (Archivbild). Derzeit finden dort wegen des Putschversuchs keine Flugbewegungen statt.Vergrößern des Bildes
Ein Frachtflugzeug des US-Militärs in Incirlik (Archivbild). Derzeit finden dort wegen des Putschversuchs keine Flugbewegungen statt. (Quelle: dpa-bilder)

Der türkische Luftwaffenstützpunkt Incirlik ist nach dem Putschversuch in der Türkei doch abgeriegelt worden. Am Vortag hatte es dazu widersprüchliche Informationen gegeben. Dort wurden ein türkischer General und mehrere Soldaten festgenommen.

Bei dem General handelt es sich um Bekir Ercan Van, den Kommandeur des Stützpunkts. Außerdem seien zehn Soldaten und ein Polizist wegen ihrer mutmaßlichen Verstrickung in den Putsch in Gewahrsam genommen worden, berichtete ein türkischer Regierungsmitarbeiter. Die private türkische Nachrichtenagentur DHA zeigte Aufnahmen von Van, der in Handschellen abgeführt und in einen Lastwagen vor einem Gerichtsgebäude gestoßen wurde.

Die Bundeswehr hatte zunächst mitgeteilt, Soldaten könnten die Basis weiterhin mit Ausweis betreten und verlassen. Das Bundesverteidigungsministerium erklärte dagegen, Soldaten dürften den Stützpunkt aufgrund der höchsten Alarmstufe nicht verlassen. Von der Bundeswehr hieß es dazu, die deutschen Soldaten verließen grundsätzlich nicht die Luftwaffenbasis - auch wenn dies normalerweise mit Ausweiskontrolle möglich sei.

Kein Strom in Incirlik

Geklärt hat sich auch eine Information, die zunächst nur das US-Konsulat in Istanbul verbreitet hatte, dass nämlich der Strom auf dem Militärflughafen abgestellt wurde. Ein Ministeriumssprecher sagte dazu in Berlin, die Stromversorgung auf dem Stützpunkt und in der Region sei auch am Sonntag unterbrochen.

Wie schon am Vortag gab es zunächst keinen Flugbetrieb. Amerikanische Maschinen starteten aber am Sonntagnachmittag wieder. Die Türkei hatte nach dem Putschversuch den Luftraum für Militärflugzeuge gesperrt, was auch die Operationen gegen den "Islamischen Staat" (IS) von Incirlik aus stoppte. Die Türkei wollte sichergehen, dass Putschisten keine Flugzeuge mehr unter ihrer Kontrolle haben.

Die Bundeswehrsoldaten blieben am Sonntag noch am Boden und arbeiteten in wichtigen Bereichen mit Notstromaggregaten, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr bei Berlin.

Anti-IS-Flüge für Montag geplant

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sagte der "Rheinischen Post", der normale Flugbetrieb solle am Montag wieder aufgenommen werden. Die deutschen Soldaten hätten die Putsch-Aktivitäten gespürt, seien aber unbeschadet. Vor dem Haupttor des Stützpunktes seien während des Putschversuchs in der Nacht zum Samstag Schüsse gehört worden, sagte ein Ministeriumssprecher der "Bild am Sonntag".

Die Bundeswehr ist auf der Basis Incirlik unweit der syrischen Grenze am Kampf gegen den IS beteiligt. Sie hat dort mehrere Tornados und rund 240 Soldaten stationiert. Die US-Armee hat etwa 1500 Soldaten und mehrere Dutzend Kampfflugzeuge und Drohnen auf dem Stützpunkt. Neben türkischen und britischen Kampfjets gibt es dort außerdem saudiarabische F-16-Kampfflugzeuge.

Um den Stützpunkt gibt es derzeit heftigen Streit zwischen Berlin und Ankara. Ende Juni hatte die Türkei die Erlaubnis für eine Reise von Verteidigungsstaatssekretär Ralf Brauksiepe (CDU) mit einer Gruppe von Abgeordneten nach Incirlik verweigert - offenbar aus Verärgerung über die Armenien-Resolution des Bundestags. Später durfte von der Leyen den Stützpunkt besuchen, allerdings nur ohne Begleitung von Journalisten.

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