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Kolumbien: Paramilitärs verfütterten Gefangene an Krokodile


Krisen & Konflikte
Paramilitärs verfütterten Gefangene an Krokodile

Von dpa
Aktualisiert am 18.11.2011Lesedauer: 2 Min.
Schon in der Vergangenheit ist die paramilitärische Gruppe "Einheiten zur Selbstverteidigung Kolumbiens" (AUC) öfter durch grausame Taten an Gefangenen aufgefallenVergrößern des Bildes
Schon in der Vergangenheit ist die paramilitärische Gruppe "Einheiten zur Selbstverteidigung Kolumbiens" (AUC) öfter durch grausame Taten an Gefangenen aufgefallen (Quelle: Reuters-bilder)
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Kolumbiens Paramilitärs haben Gefangene nach eigenem Geständnis lebend an Krokodile verfüttert. Im Prozess gegen sechs ehemalige Mitglieder der "Einheiten zur Selbstverteidigung Kolumbiens" (AUC) bestätigte einer der Angeklagten, in seiner Einheit sei ein im Jahr 2000 verschwundener Mann lebend in ein Krokodilgehege geworfen worden, um keine Spuren zu hinterlassen.

Alfredo Argel alias Mano de Trinche (Tranchier-Hand) legte das Geständnis vor einem Gericht in Barranquilla ab. Der Vorfall soll nach Medienberichten in La Florida an den Ufern des Magdalena-Flusses im Nordwesten Kolumbiens geschehen sein. Der Bruder des Opfers war während der Aussage live zugeschaltet und erlitt einen Schwächeanfall.

Auch ein Massaker an fünf weiteren vermeintlichen Mitgliedern der linksgerichteten "Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens" (FARC) geht auf das Konto der Gruppe. Sie waren von einem Deserteur aus dem Lager der FARC an die Paramilitärs verraten worden.

Angeklagter schildert Tat mit Lächeln im Gesicht

Der Hauptangeklagte Manuel Castellanos Morales alias "El Chino" (Der Chinese) schilderte die Tat mit einem Lächeln im Gesicht, wie die Tageszeitung "El Heraldo" berichtete: "Zuerst haben wir ihnen mit einem Kabel die Hände gefesselt. Dann befahl ich ihnen, sich nach vorne zu beugen und verpasste ihnen mit einem Brecheisen einen Schlag auf den Kopf. Danach habe ich ihnen die Kehle aufgeschlitzt". Die Angehörigen der Opfer reagierten bestürzt und beschuldigten den Täter, sich über ihren Schmerz lustig zu machen.

Bereits 2008 hatte ein ehemaliges Mitglied der AUC ausgesagt, er habe angeordnet, Gruppen von mehr als drei Gefangenen von Giftschlangen töten zu lassen. So habe man verhindern wollen, für Massaker verantwortlich gemacht zu werden. Die AUC hatten sich unter Präsident Alvaro Uribe (2002 bis 2010) aufgelöst. Den Mitgliedern der Organisation wurde im Gegenzug weitgehende Amnestie zugesichert. Ihre Führer durften demnach höchstens zu acht Jahren Haft verurteilt werden.

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