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Dänemark und Kanada legen "Whiskey-Krieg" bei


Streit um die Hans-Insel
Dänemark und Kanada legen "Whiskey-Krieg" bei

Von t-online, sje

14.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Eine dänische Delegation auf der Hans-Insel (Archivbild): Die Hälfte der Insel soll künftig zu dem skandinavischen Königreich gehören.Vergrößern des Bildes
Eine dänische Delegation auf der Hans-Insel (Archivbild): Die Hälfte der Insel soll künftig zu dem skandinavischen Königreich gehören. (Quelle: epa/Royal Danish Navy/picture alliance/dpa)
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Fast 50 Jahre haben Dänemark und Kanada um einen Felsen in der Arktis gestritten – teils auf kuriose Weise. Nun gibt es eine Lösung. Sie hat auch Konsequenzen für die EU.

Eine 1,3 Quadratkilometer große Insel war jahrzehntelang Streitthema zwischen Dänemark und Kanada: Beide Länder beanspruchten das Eiland in der Arktis für sich. Nun sollen sich die Regierungen der Länder auf ein Abkommen geeinigt haben – die Insel wird zweigeteilt, berichten kanadische und dänische Medien.

Der Streit um die Hans-Insel sorgte durch seine Kuriosität international für Kopfschütteln: 1973 wurde sie bei einem Grenzabkommen ausgelassen. Danach gab es jahrelang ein Ritual: Bei jeder Expedition auf die Insel wurde die eigene Flagge gehisst, die Flagge des jeweils anderen Landes entfernt und eine Flasche landestypischer Schnaps hinterlassen. In Medienberichten wurde der Streit daher auch als "Whiskey-Krieg" bezeichnet.

Arbeitsgruppe sollte Lösung erarbeiten

2018 gründeten die Länder unter Beteiligung des zu Dänemark gehörenden Grönlands eine Arbeitsgruppe zur Grenzziehung, nicht nur auf der Hans-Insel, sondern auch auf dem Wasser zwischen Grönlands West- und Kanadas Nordostküste.

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Die neue Grenze soll sich nun an einer Schlucht orientieren, die von Nord nach Süd über die Insel führt. Kanada und Dänemark erhalten somit eine Landesgrenze. Auch eine neue Seegrenze wird festgelegt. Die EU erhält dadurch einen neuen nördlichsten Punkt – die Hans-Insel löst das finnische Dorf Nuorgam ab.

Das Abkommen zwischen den Ländern sollte am Dienstag beim Besuch einer dänischen und grönländischen Delegation in Kanada unterzeichnet werden. Danach muss noch das dänische Parlament zustimmen – dies gilt jedoch nur als Formsache.

Wertvolle Rohstoffvorkommen oder Ähnliches gibt es auf der unbewohnten Insel nicht. Der dänische Außenminister betonte jedoch die Bedeutung für die einheimische Bevölkerung in der Arktisregion. "Es wird ein neues Kapitel für die Zusammenarbeit auf beiden Seiten der Grenze sein", zitiert der dänische Sender DR Jeppe Kofod. Gleichzeitig sei es ein klares Signal an die Welt, dass Staaten friedliche Lösungen für ihre Konflikte finden könnten. Dänemark und Kanada sind eigentlich Verbündete, beide Staaten sind Mitglieder der Nato.

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