Kritik an der Regierung Türkische Sender müssen nach Berichten über Brände Strafe zahlen
Die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan hat einige türkische Fernsehsender bestraft. Sie hatten über die verheerenden Waldbrände berichtet – wohl zu kritisch, meint die Rundfunkbehörde.
Wegen der Berichterstattung über die Brände in der Türkei hat die Rundfunkbehörde des Landes (Rtük) Strafen gegen fünf TV-Sender verhängt. Rtük begründete die Entscheidung damit, dass Beiträge Angst und Panik verbreitet hätten und beleidigend gegenüber der Regierung gewesen seien, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch.
Die Strafen richten sich demnach gegen Fox TV, KRT, Tele 1, Halk Tv und Haber Türk. Die Sender hätten sich unter anderem abwertend über die Reaktion der Regierung Erdogan auf die Feuer geäußert. In dem Gremium haben die islamisch-konservative Regierungspartei AKP und ihr ultranationalistischer Partner MHP eine Mehrheit. Rtük hatte vor ein paar Wochen bereits eine Warnung an Medien hinsichtlich der Berichterstattung über die Brände ausgesprochen.
In der Türkei sorgen die Feuer besonders an der Mittelmeerküste seit zwei Wochen für riesige Schäden. Unter anderem die Opposition kritisierte von Beginn an das Krisenmanagement der Regierung - etwa dass anfangs keine einsatzfähigen Löschflugzeuge zur Verfügung standen. Die Regierung wies die Kritik zurück - Präsident Recep Tayyip Erdogan nannte sie "Lügen-Terror".
- Nachrichtenagentur dpa