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Artenschutzkonferenz: Keine Elefanten mehr für Zoos und Zirkusse


Beschluss bei Artenschutzkonferenz
Keine Elefanten mehr für Zoos und Zirkusse

Von dpa, afp
Aktualisiert am 19.08.2019Lesedauer: 2 Min.
Elefant in einem Kairoer Zoo: Wilde Elefanten aus dem südlichen Afrika sollen künftig nicht mehr als Zoos und Zirkusse verkauft werden dürfen. (Symbolfoto)Vergrößern des Bildes
Elefant in einem Kairoer Zoo: Wilde Elefanten aus dem südlichen Afrika sollen künftig nicht mehr als Zoos und Zirkusse verkauft werden dürfen. (Symbolfoto) (Quelle: Gehad Hamdy/dpa-bilder)
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Die Artenschutzkonferenz in Washington hat die Regeln zum Schutz von Elefanten deutlich verschärft. Die EU ist gegen den Beschluss – und kann ihn noch verhindern.

Wildlebende afrikanische Elefanten aus mehreren Ländern im südlichen Afrika sollen künftig nicht mehr an Zoos und Zirkusse verkauft werden dürfen. Ein entsprechender Antrag afrikanischer Staaten ist bei der Konferenz zum Washingtoner Artenschutzabkommen (Cites) in Genf überraschend angenommen worden. Die Tiere dürfen demnach nur noch an Artenschutzprojekte in ihrem natürlichen Lebensraum – also Afrika – abgegeben werden.

Daniela Freyer von der Tierschutzorganisation Pro Wildlife sprach von einer bahnbrechenden Entscheidung. "Der Fang wilder Elefantenbabys aus ihren Herden ist traumatisch und völlig inakzeptabel", sagte sie am Montag in Genf. Die Wildtier-Expertin Iris Ho von der Tierschutzorganisation Humane Society International (HSI) sagte: "Diese Entscheidung wird unzählige Elefanten davor schützen, ihren Familien in der Wildnis entrissen zu werden und den Rest ihres Lebens in mangelhaft ausgestatteten Zoos zu verbringen."

Vor allem Simbabwe verkauft Elefanten

Die Umweltstiftung WWF hätte sich gewünscht, dass afrikanische Elefanten auch aus anderen Ländern nicht mehr für die Haltung in menschlicher Obhut aus der Wildnis entnommen werden dürfen, wie Arnulf Köhncke vom WWF Deutschland sagte.

In weiten Teilen Afrikas gilt bereits ein Handelsverbot für Elefanten. Im Süden Afrikas ist der Handel mit den vom Aussterben bedrohten Tieren bisher jedoch noch legal. Allein Simbabwe hat nach HSI-Angaben seit 2012 hundert Baby-Elefanten an chinesische Zoos verkauft. Sie erzielten Preise von rund 30.000 Euro.

EU könnte Antrag noch verhindern

Der Antrag wurde am Sonntag in einem Ausschuss mit 46 Ja- zu 18 Nein-Stimmen angenommen. Er muss am Ende der bis zum 28. August dauernden Konferenz im Plenum noch bestätigt werden. Die Europäische Union hatte sich gegen den Antrag ausgesprochen. Der Antrag schließe es kategorisch aus, Elefanten außerhalb ihres natürlichen Lebensraums zu bringen – auch, wenn dies aus Schutzgründen sinnvoll wäre, heißt es in dem EU-Ratsbeschluss zur EU-Haltung bei der Cites-Konferenz von März. Entsprechend äußerte sich eine Vertreterin der EU-Kommission in der Sitzung in Genf nach Angaben von Teilnehmern. Die EU sei gegen den Antrag, weil er zu restriktiv sei.

Die EU-Vertretung konnte aber aus technischen Gründen nicht abstimmen, weil noch nicht alle Mitglieder vor Ort und akkreditiert waren. Sie könnte im Plenum am Ende der Konferenz eine neue Abstimmung verlangen. Wenn sie dann dagegen stimmt, wäre die nötige Zweidrittel-Mehrheit für eine Umsetzung des Beschlusses in Gefahr.

Es ging bei der Entscheidung um die Präzisierung einer Formulierung in früheren Cites-Beschlüssen. Bislang hieß es dort nur, dass die Elefanten an "geeignete Einrichtungen" verkauft werden dürfen. Die neue Formulierung schließt die Abgabe an Zoos und Zirkusse aus. Voraussichtlich am Donnerstag befasst sich die Konferenz damit, ob der Schutz von afrikanischen Elefanten gelockert oder verschärft und der Elfenbeinhandel teils wieder zugelassen werden soll.


Das Washingtoner Artenschutzabkommen wurde 1973 geschlossen und regelt den internationalen Handel mit Wildtieren und -pflanzen. Bei den regelmäßigen Vertragsstaatenkonferenzen werden die Listen der Arten, für die Handelsbeschränkungen gelten, angepasst.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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