Vereinte Nationen äußern sich Carola Rackete bleibt in Hausarrest
Die Kieler Kapitänin der "Sea-Watch 3" bleibt in Hausarrest. Carola Rackete war in Lampedusa festgenommen worden – die Vereinten Nationen fordern Straffreiheit für Seenotretter.
Ein italienischer Ermittlungsrichter hat nach der Vernehmung der deutschen Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete die Entscheidung über einen möglichen Haftbefehl auf Dienstag vertagt. Das bedeute, dass Rackete mindestens bis Dienstag unter Hausarrest stehen werde, sagte Sea-Watch-Sprecher Ruben Neugebauer. Die Vertagung der Entscheidung bestätigte auch Racketes Anwalt Leonardo Marino.
"Sea-Watch 3" lief unerlaubt ein
Die Staatsanwaltschaft wirft der 31-Jährigen nach Angaben ihres Anwalts Widerstand gegen ein Militärschiff und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vor. Ihr könnte auch eine Anklage wegen Beihilfe zur illegalen Einwanderung und im schlimmsten Fall Haft drohen.
Die Vereinten Nationen wollten den konkreten Fall nicht kommentieren, ein Sprecher des Generalsekretärs Antonio Guterres sagte allerdings: "Seenotrettung ist ein seit langem bestehender humanitärer Imperativ, der auch völkerrechtlich vorgeschrieben ist. Kein Schiff oder Schiffsführer sollte von Geldstrafen bedroht sein, wenn er Booten in Seenot zu Hilfe kommt, bei denen Menschen sonst ihr Leben verlieren würden."
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Rackete war am Samstag mit dem Schiff "Sea-Watch 3" mit mehr als 40 Migranten unerlaubt nach Lampedusa gefahren. Sie wurde anschließend festgenommen und auf der sizilianischen Insel Lampedusa unter Hausarrest gestellt. Die italienische Gesetzgebung sieht für das unerlaubte Einfahren nach Italien bis zu 50.000 Euro Strafe vor. Die "Sea-Watch 3" wurde beschlagnahmt.
- Nachrichtenagentur dpa