"Habe nicht vor, einen Rückzieher zu machen" Erdogan lässt Streit um russisches Raketensystem eskalieren
Der Streit zwischen Trump und der Türkei um das russische S-400-Flugabwehrsystem geht weiter. Erdogan möchte am Geschäft mit Russland festhalten und leistet sich eine Spitze gegen den Nato-Partner USA.
Trotz wachsender Spannungen mit den USA wegen des geplanten Ankaufs eines russischen Raketenabwehrsystems lässt sich die türkische Staatsführung nicht von dem Vorhaben abbringen. Die türkische Regierung habe mit Russland eine Vereinbarung getroffen, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan nach einem Gebet zum Beginn der Bayram-Feiertage in Istanbul. Ankara sei fest "entschlossen" und habe nicht vor, bei dem umstrittenen Rüstungsgeschäft "einen Rückzieher zu machen".
Die USA fordern von ihrem Nato-Partner, dass die Türkei statt des russischen S-400-Systems das amerikanische Patriot-System kauft. Dazu sagte Erdogan, das Angebot sei nicht so gut wie das russische.
Erste Lieferungen der S-400 an die Türkei soll es schon im Juli geben. Washington fürchtet, dass Russland über die in der Türkei installierte Raketenabwehr an Daten über die Fähigkeiten der neuen F-35-Tarnkappenflugzeuge gelangen könnte. Die Türkei ist Partner beim Bau der F-35 und soll mehrere Jets erhalten. Die USA drohen der Türkei mit Sanktionen, sollte das Geschäft mit Russland zustande kommen.
Spannungen im letzten Jahr
Die S-400-Anlagen sollen Kampfflugzeuge und Raketen im Luftraum vernichten. Die Türkei soll ihre vier Divisionen für einen Gesamtpreis von 2,5 Milliarden US-Dollar (2,23 Milliarden Euro) im Sommer erhalten. Eine Division hat zwölf Startanlagen mit je vier Raketen.
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2018 hatten US-Sanktionen aufgrund des Falls eines in der Türkei festgehaltenen amerikanischen Pastors einen dramatischen Einbruch der Lira ausgelöst. Zu Spannungen zwischen beiden Ländern führen auch die Inhaftierung anderer US-Amerikaner in der Türkei wegen Terrorvorwürfen sowie gegensätzliche Positionen im Syrien-Konflikt.
- Nachrichtenagenturen dpa und afp