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Gespräche mit Trump: Kim unter Protesten in Vietnam angekommen


Gespräche mit Trump am Mittwoch
Diktator Kim unter Protesten in Vietnam angekommen

Von afp, dpa
Aktualisiert am 26.02.2019Lesedauer: 3 Min.
Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, winkt aus einem Auto, nachdem er in der vietnamesischen Grenzstadt mit dem Zug angekommen war: Die Gespräche mit US-Präsident Trump beginnen am Mittwoch.Vergrößern des BildesKim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, winkt aus einem Auto, nachdem er in der vietnamesischen Grenzstadt mit dem Zug angekommen war: Die Gespräche mit US-Präsident Trump beginnen am Mittwoch. (Quelle: Minh Hoang/dpa-bilder)

Die Spannung steigt: Morgen kommen US-Präsident Trump und Nordkoreas Diktator Kim zu Gesprächen zusammen. Die Ankunft der beiden wird begleitet von Protesten und verärgerten Medienvertretern.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ist vor dem zweiten Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi angekommen. Kim erreichte am Dienstag mit seinem Sonderzug den vietnamesischen Grenzort Dong Dang und setzte die Reise dann in einer Wagenkolonne fort, wie AFP-Journalisten berichteten. Trump hatte sich am Vorabend an Bord der Präsidentenmaschine "Air Force One" auf den Weg nach Vietnam gemacht.

Kim war am Samstag in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang zu der über 4.000 Kilometer langen Zugreise aufgebrochen. Am stark gesicherten Bahnhof von Dong Dang an der Grenze zu China wurde der Machthaber dann mit militärischen Ehren empfangen. Kim winkte und lächelte, als er begleitet von Mitarbeitern und zahlreichen Leibwächtern den dunkelgrünen Sonderzug verließ.

Er setzte die Reise nach Hanoi dann in einer Wagenkolonne fort. In der Hauptstadt standen zahlreiche Menschen an den Straßen, auf denen Panzerfahrzeuge patrouillierten. In Hanoi kam es zu Protesten nahe der Südkoreanischen Botschaft. Kim ist der erste nordkoreanische Machthaber seit 1964, der Vietnam besucht – wie Nordkorea ein von einer kommunistischen Partei beherrschter Einparteienstaat.

Trump hofft auf "weise Entscheidung" von Kim

Trump bestieg am Montag die "Air Force One", um nach Vietnam zu fliegen. Kurz zuvor schrieb er im Kurzbotschaftendienst Twitter, er erwarte einen "sehr produktiven" Gipfel. "Mit einer vollständigen Denuklearisierung wird Nordkorea schnell eine Wirtschaftsmacht", schrieb Trump. Ohne Denuklearisierung werde dagegen alles so bleiben wie bisher. Der US-Präsident zeigte sich zuversichtlich, dass Kim eine weise Entscheidung treffen werde.

UN-Generalsekretär António Guterres äußerte derweil die Hoffnung, dass es zu einer Vereinbarung "konkreter Maßnahmen für eine dauerhafte, friedliche, vollständige und überprüfbare Denuklearisierung" kommen werde.

Gipfel beginnt mit einem Abendessen

Das Treffen von Kim und Trump in Hanoi ist für Mittwoch und Donnerstag geplant. Nach Angaben des Weißen Hauses wird es am Mittwoch zunächst ein gemeinsames Abendessen geben. Die eigentlichen Gespräche sind am Donnerstag vorgesehen.

Bei ihrem ersten Gipfel im Juni vergangenen Jahres in Singapur hatten sich die beiden Staatschefs auf eine "Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel" verständigt. Nicht geklärt wurde aber, was genau darunter zu verstehen ist und wie die nukleare Abrüstung erreicht werden soll.


Die Details sind nach wie vor unklar, mit einem konkreten Fahrplan rechnen die meisten Beobachter auch bei diesem Treffen nicht. Die USA wollen, dass Nordkorea sein Atomwaffenarsenal aufgibt. Die Führung in Pjöngjang fordert eine Aufhebung der wegen des nordkoreanischen Atom- und Raketenprogramms verhängten Sanktionen und einen Abzug der US-Truppen aus Südkorea.

US-Presse muss Hotel verlassen

Kurz vor dem Gipfel musste das vom Weißen Haus eingerichtete Pressezentrum umziehen: Das US-Pressezentrum war im Hotel "Meliá" im Stadtzentrum untergebracht – ausgerechnet in jenem Hotel, in dem der Kim Un abgestiegen ist.

US-Pressevertreter reagierten empört: Der CNN-Korrespondent Jim Acosta schrieb auf Twitter "Die US-Presse wird aus dem Hotel rausgeschmissen, in dem wir Tage damit verbracht haben, unseren Arbeitsbereich einzurichten." Die Nordkoreaner seien "offensichtlich nicht glücklich" darüber gewesen, dass das amerikanische Pressezentrum im Hotel "Meliá" eingerichtet worden sei. Acostas CNN-Kollege Will Ripley schrieb auf Twitter: "Kim Jong Un hat weiterhin das Sagen, ob in Nordkorea oder Vietnam."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP,dpa
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