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Türkei: Festgehaltener US-Pastor kommt frei


Nach Geheimvereinbarung?
In der Türkei festgesetzter US-Pastor kommt frei

Von reuters, dpa, df

Aktualisiert am 12.10.2018Lesedauer: 2 Min.
Andrew Brunson mit türkischen Sicherheitskräften: Der US-Pastor verbrachte in der Türkei zwei Jahre im Hausarrest.Vergrößern des Bildes
Andrew Brunson mit türkischen Sicherheitskräften: Der US-Pastor verbrachte in der Türkei zwei Jahre im Hausarrest. (Quelle: Archivbild/Emre Tazegul/ap)

Der in der Türkei seit zwei Jahren festgehaltene US-Geistliche Andrew Brunson kommt frei. Ein Gericht hat die Aufhebung des Hausarrestes angeordnet.

Der Hausarrest gegen den wegen Terrorvorwürfen in der Türkei festgehaltenen US-Pastor Andrew Brunson ist aufgehoben, ebenso die Ausreisesperre gegen ihn. Das entschied ein Gericht in der westtürkischen Provinz Izmir. Bereits gestern hatte der Nachrichtensender NBC über eine "geheime Vereinbarung" zwischen der türkischen und der US-amerikanischen Regierung berichtet.

Plädoyer und widersprüchliche Aussagen

Der türkische Staatsanwalt hatte in seinem Schlussplädoyer bis zu zehn Jahre Haft wegen Unterstützung von Terrorgruppen sowie Spionage für Brunson gefordert. Zugleich habe er die Aufhebung des Hausarrests und der Ausreisesperre gegen den Pastor gefordert, so die Nachrichtenagentur DHA. Das würde bedeuten, dass er in die USA reisen könnte, während der Prozess in der Türkei weitergeht. Brunson, den die Türkei seit rund zwei Jahren festhält, steht im Zentrum eines schweren Zerwürfnisses zwischen Ankara und Washington.

Während des international mit Spannung verfolgten Gerichtstermins waren zentrale Zeugenaussagen in sich zusammengefallen. Wie die Zeitung "Hürriyet" berichtete, zogen insgesamt drei Zeugen Aussagen zurück. Ein Zeuge zum Beispiel zog die Behauptung zurück, dass ein syrisches Mitglied von Brunsons Kirchengemeinde Bomben für Terrorangriffe gebaut habe.


Ein dpa-Reporter im Gerichtssaal hatte zuvor berichtet, Zeugen der Anklage hätten sich in einem bizarren Austausch gegenseitig widersprochen. Ein per Videoleitung zugeschalteter Zeuge sagte zunächst, er habe von zwei weiteren Zeugen gehört, dass in Brunsons Kirche Mitglieder der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und Anhänger der Gülen-Bewegung ein und aus gegangen seien. Sowohl die PKK als auch die Gülenisten gelten in der Türkei als Terroristen. Die betreffenden Zeugen gaben jedoch kurze Zeit später zu Protokoll, dass sie das doch wiederum selbst von dem ersten Zeugen gehört hätten.

Verwendete Quellen
  • dpa, Reuters
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