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Hamdan Ballal: Oscar-Preisträger im Westjordanland festgenommen


Hamdan Ballal
Oscar-Preisträger festgenommen

Von afp, dpa
25.03.2025 - 02:13 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Macher des Films "No Other Land" bei den diesjährigen Iscars. Darunter Regisseur Hamdan Ballal (2.v.r.) und Yuval Abraham (r.).Vergrößern des Bildes
Die Macher des Films "No Other Land" bei den diesjährigen Oscars. Darunter Regisseur Hamdan Ballal (2.v.r.) und Yuval Abraham (r.). (Quelle: IMAGO)
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Für seine Doku "No Other Land" gewann er den Oscar. Nun wurde Hamdan Ballal im Westjordanland festgenommen.

Der palästinensische Regisseur Hamdan Ballal ist nach Angaben eines israelischen Kollegen im Westjordanland festgenommen worden. Vor seiner mutmaßlichen Festnahme durch die israelische Armee sei der Filmemacher von "einer Gruppe" extremistischer jüdischer Siedler angegriffen worden, erklärte der Regisseur Juval Abraham am Montag im Onlinedienst X.

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Abraham und Ballal waren für ihren Dokumentarfilm "No Other Land" über die Räumung palästinensischer Dörfer im besetzten Westjordanland durch die israelische Armee mit dem diesjährigen Oscar ausgezeichnet worden.

Die radikalen Siedler hätten Ballal geschlagen, schrieb Abraham bei X. Dieser habe Verletzungen an Kopf und Bauch erlitten. Den Berichten zufolge warfen sie Steine gegen die Bewohner, Häuser und Autos des Dorfes. Vier Palästinenser seien verletzt worden, unter ihnen Ballal. Er soll von einem Stein am Kopf getroffen worden sein.

Regisseur soll aus Krankenwagen geholt worden sein

Anschließend hätten Soldaten Ballal aus einem herbeigerufenen Krankenwagen mitgenommen. "Seither keine Spur von ihm", schrieb Abraham. Das israelische Militär bestritt in einer Stellungnahme, dass ein Palästinenser aus einem Krankenwagen geholt worden sei.

Die israelische Polizei bestätigte lediglich drei Festnahmen, Aktivisten zufolge ist Ballal einer der Festgenommenen. Das israelische Militär stellte das Geschehen so dar, dass "einige Terroristen" Steine gegen israelische Staatsbürger geworfen und ihre Fahrzeuge beschädigt hätten. Daraufhin hätten sich Gruppen von Israelis und Palästinensern gegenseitig mit Steinen beworfen, woraufhin Polizei und Armee die Gruppen voneinander getrennt hätten.

Der Vorfall ereignete sich Aktivisten der Organisation Center for Jewish Nonviolence zufolge in dem Dorf Sussija im Süden des Westjordanlandes. Mitglieder der NGO hätten den Vorfall gefilmt, hieß es. Die israelische Armee erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, dass sie die Informationen prüfe.

Eklat bei der Berlinale

"No Other Land" erzählt vom gewaltfreien Kampf der Palästinenser in Susya und der umliegenden Landschaft Masafer Yatta südlich von Hebron für den Erhalt ihrer Dörfer und ihres Landes. Der Film zeigt, wie der Palästinenser Adra den schrittweisen Abriss der Dörfer seiner Heimatregion durch Soldaten im Auftrag der israelischen Regierung dokumentiert.

Im Vorjahr wurde "No Other Land" bei der Berlinale mit dem Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet. Zu einem Eklat kam es, nachdem bei der Preisverleihung einseitig Vorwürfe gegen Israel laut wurden, ohne dass der Terrorangriff der islamistischen Hamas erwähnt wurde.

Vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs sprach Abraham auf der Bühne von einer "Situation der Apartheid", im Saal gibt es Applaus. Nachträglich distanzierte sich das Festival von den Aussagen, nicht aber vom ausgezeichneten Film.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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