Mark Carney Wirtschaftsexperte löst Trudeau als kanadischer Premier ab

Keine leichte Aufgabe: Mark Carney übernimmt in Kanada die Regierungsgeschäfte von Justin Trudeau. Er wird nun mit Trumps Zollpolitik und Annexions-Drohungen umgehen müssen.
Der frühere Zentralbankchef Mark Carney ist offiziell als Premierminister von Kanada vereidigt worden. Die Generalgouverneurin des Landes, Mary Simon, saß der Zeremonie in der Hauptstadt Ottawa vor. Damit ist der 59 Jahre alte Ökonom Nachfolger des bisherigen Premierministers Justin Trudeau. Er muss Kanada durch wirtschaftlich turbulente Zeiten führen und sich mit der aggressiven Zollpolitik sowie den Annexions-Drohungen von US-Präsident Donald Trump auseinandersetzen.
Am vergangenen Wochenende hatte Carney bereits die Führung der Liberalen Partei von Trudeau übernommen, der seit 2015 Premierminister war und Anfang des Jahres nach massivem Druck seinen Rückzug angekündigt hatte. Es wird erwartet, dass Carney in wenigen Wochen Neuwahlen ausruft, die dann spätestens bis Oktober stattfinden müssen. Ob seine Partei auch künftig den Ministerpräsidenten stellen kann oder die Regierungsgeschäfte den Konservativen überlassen muss, wird sich zeigen. Aktuelle Umfragen legen ein enges Rennen nahe.
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Kanadas neuer Premier gilt dank seiner umfangreichen Erfahrung auf nationalem und internationalem Parkett als krisenerprobt. Während der Finanzkrise leitete der in der Provinz Alberta im Westen des Landes aufgewachsene Carney ab 2008 die kanadische Zentralbank.
Dass das flächenmäßig zweitgrößte Land der Erde die Folgen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise vergleichsweise gut überstand, wird auch ihm zugeschrieben. Zwischen 2013 und 2020 war Carney während der turbulenten Brexit-Phase Zentralbankchef in Großbritannien, bevor er dann – bis zum Januar dieses Jahres – als UN-Sondergesandter für Klimaschutz fungierte.
- Nachrichtenagentur dpa