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Selenskyj will ukrainisches Militär nach NATO-Vorbild neu strukturieren


Nach Vorbild der Nato-Partner
So will die Ukraine ihre Armee neu ordnen

Von t-online
11.02.2025 - 16:59 UhrLesedauer: 2 Min.
Ukrainischer Präsident SelenskyjVergrößern des Bildes
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (Archivbild): Das ukrainische Militär wird umstrukturiert. (Quelle: Eugen Kotenko/Ukrinform/dpa/dpa-bilder)
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Im dritten Jahr des Krieges mit Russland hat das ukrainische Militär mit internen Problemen zu kämpfen. Präsident Selenskyj kündigt jetzt einen radikalen Schritt an.

Die ukrainische Regierung hat eine tiefgreifende Umstrukturierung ihrer Streitkräfte angekündigt, um die Effizienz und Koordination auf dem Schlachtfeld zu verbessern. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte am 3. Februar, dass die Armee künftig auf ein Korps-System umgestellt werden solle, wie die Internetseite "Kyiv Independent" berichtet.

Derzeit basiert das ukrainische Militär auf einem Brigadesystem, das in verschiedene operativ-taktische und strategische Kommandostufen unterteilt ist. Nach Einschätzung von Experten sei dieses System jedoch ineffizient und führe zu Koordinationsproblemen.

Altes System stiftete Verwirrung

John Hardie, Direktor vom Russland-Programm der US-Denkfabrik Foundation for Defense of Democracies, kritisierte, dass die bestehenden operativen Strukturen nur temporär seien. Als Folge wären die Kommandeure nicht ausreichend mit ihren Einheiten vertraut. Zudem werde die Einheitlichkeit der Truppen durch häufige Umstrukturierungen beeinträchtigt.

Wie der pensionierte australische Generalmajor Mick Ryan der Zeitung erklärt, umfasst ein Korps in der Regel drei bis sieben Brigaden. Diese Organisationsstruktur ermögliche eine gezieltere Führung und eine bessere Verteilung der Managementaufgaben. Laut Ryan werde der geplante Wechsel den Kommandeuren erlauben, sich intensiver um ihre Einheiten zu kümmern.

Ukrainischer Offizier zeigt sich kritisch

Die Reform sieht die Schaffung von 20 Korps vor und orientiert sich an NATO-Standards. Ziel sei es, die Kohäsion der Streitkräfte zu erhöhen und das Kommando effektiver zu gestalten. Doch nicht alle Experten teilen diese Einschätzung. Der frühere ukrainische Offizier und Verteidigungsexperte Viktor Kevliuk warnte, dass ein solcher Wandel schwierig umzusetzen sei.

Das größte Problem sei die Anpassung der Führungskultur innerhalb der Armee. Zudem bestehe ein erheblicher Mangel an qualifiziertem Personal. Kevliuk äußerte die Befürchtung, dass die Reform im besten Fall keinen spürbaren Effekt habe, im schlimmsten Fall jedoch zu einer Verschlechterung des Kommandos führen könnte. An den tatsächlichen Problemen des ukrainischen Militärs wie etwa dem Mangel von Soldaten würde auch die Neuorganisation nichts ändern.

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