Flughafen und Abwassersysteme betroffen Strom in ganz Libanon ausgefallen
Der staatliche Energieversorger im Libanon hat das letzte Stromkraftwerk abgeschaltet. Damit ist das gesamte Land vorerst ohne Strom.
Im Libanon ist aufgrund eines Mangels an Treibstoff das letzte funktionsfähige Stromkraftwerk vorerst abgeschaltet worden. Der staatliche Energieversorger Electricité Du Liban (EDL) erklärte, die Entscheidung gehe auf eine "völlige Erschöpfung der Ölreserven" zurück. Dies habe zu einem vollständigen Ausfall der staatlichen Stromversorgung im ganzen Land geführt.
Auch "wesentliche Einrichtungen wie der Flughafen, der Hafen (in Beirut), Wasserpumpen, Abwassersysteme und Gefängnisse" seien betroffen, hieß es. Sobald die Ölversorgung wieder sichergestellt werden könnte, würde das Kraftwerk wieder in Betrieb genommen.
Dem Libanon gehen die Devisen aus
Der Regierung im Libanon ist es in den letzten Jahrzehnten nicht gelungen, das Land dauerhaft mit Strom zu versorgen. Ein Großteil des Landes überbrückt die regelmäßigen Ausfälle mit Energie aus Dieselgeneratoren.
Seit Beginn der massiven Wirtschaftskrise 2019 hat sich auch die Stromkrise zugespitzt. Der Strom des staatlichen Versorgers kommt seitdem in unregelmäßigen Abständen und ist zum Teil nur noch für zwei Stunden am Tag verfügbar. Den EDL-Kraftwerken geht aufgrund der Krise regelmäßig der Treibstoff aus.
Die Krise wird auf jahrzehntelange Korruption in Politik und Wirtschaft zurückgeführt. Dem Land gehen die Devisen aus. Drei Viertel der mehr als sechs Millionen Menschen im Land leben nach Angaben der Vereinten Nationen in Armut.
- Nachrichtenagentur dpa