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Britische Atom-U-Boote | Sorge wegen Software aus Belarus


"Risiko für die nationale Sicherheit"
Bericht: Belarus gefährdet Sicherheit britischer U-Boote

Von t-online, jcz

Aktualisiert am 05.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein britisches Atom-U-Boot der Astute-Klasse (Symbolbild): Die Reaktoren dieser U-Boote stammen von Rolls-Royce.Vergrößern des Bildes
Ein britisches Atom-U-Boot der Astute-Klasse (Symbolbild): Die Reaktoren dieser U-Boote stammen von Rolls-Royce. (Quelle: imago stock&people/imago-images-bilder)
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Belarus könnte Zugriff auf hochsensible Daten des britischen Atom-U-Boot-Programms haben. Das Verteidigungsministerium hat eine Untersuchung gestartet.

Die Sicherheit der gesamten Flotte britischer Atom-U-Boote ist möglicherweise kompromittiert. Wie die britische Zeitung "The Telegraph" meldet, wurden Teile einer Software, welche die mit dem Bau und der Wartung der U-Boote betrauten Ingenieure nutzen, in Belarus entwickelt.

Die Software wird von dem Unternehmen Rolls-Royce Submarines verwendet, das die die Reaktoren der U-Boote hergestellt hat. Vor einigen Jahren sollte diese Software überarbeitet werden, der Auftrag dafür ging an die Beratungsfirma WM Reply. Doch anstatt die gewünschte Software selbst zu entwickeln, beauftragte WM Reply ein Entwicklerteam aus Minsk, der Hauptstadt des mit Russland eng verbündeten Belarus. Wie "The Telegraph" weiter berichtet, soll einer der Entwickler sogar zeitweise aus dem Homeoffice in Sibirien an der hochsensiblen Software gearbeitet haben.

Firma wollte Namen toter Briten verwenden

Bei WM Reply sollen einige Angestellte Sicherheitsbedenken geäußert haben. Doch anstatt diese ernst zu nehmen, hat das Unternehmen dem Bericht zufolge darüber nachgedacht, die belarussische Beteiligung zu verschleiern. Dafür wollten sie den belarussischen Entwicklern die Namen toter Briten geben, um ihre wahre Identität zu verschleiern. Das berichtet die Zeitung unter Berufung auf eine Untersuchung des britischen Verteidigungsministeriums. Erst 2021, als Rolls-Royce Submarines von der Angelegenheit erfahren habe, habe die Firma eine Untersuchung eingeleitet. Ein Jahr später sei der Vorfall dann an das Verteidigungsministerium weitergeleitet worden.

Nun steht die Befürchtung im Raum, dass Belarus und das mit ihm verbündete Russland Zugriff auf sensible Daten erhalten haben – wie etwa persönliche Daten der Ingenieure, die mit den Bauplänen und Standorten der U-Boote vertraut sind. Diese Mitarbeiter sind jetzt potenziell anfällig für Erpressungsversuche oder andere Formen der Einflussnahme.

"Kein neues Phänomen"

Ben Wallace, britischer Verteidigungsminister von 2019 bis 2023, sagte dem "Telegraph", die Sicherheitsverletzung mache Großbritannien "potenziell anfällig für eine Untergrabung unserer nationalen Sicherheit". Er fügte hinzu: "Immer wieder haben es Länder wie China und Russland auf die Lieferketten unserer Rüstungsunternehmen abgesehen. Das ist kein neues Phänomen."

Auch Marion Messner, eine Wissenschaftlerin der britischen Denkfabrik Chatham House, sieht in dem Vorfall ein "Risiko für die nationale Sicherheit". Eine offizielle Stellungnahme des Verteidigungsministeriums gibt es noch nicht.

Sowohl Rolls-Royce Submarines als auch WM Reply versuchen die Bedeutung des Vorfalls herunterzuspielen. Auf Anfrage des "Telegraph" versichert Rolls-Royce Submarines, dass keine Person ohne die entsprechende Sicherheitsfreigabe Zugriff auf personenbezogene Daten gehabt haben soll. Man habe trotzdem die Zusammenarbeit mit WM Reply beendet. Das Unternehmen bestreitet wiederum, dass dessen Handlungen in jeglicher Art und Weise die nationale Sicherheit gefährdet haben könnten.

Verwendete Quellen
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