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Russland: Pianist Pawel Kuschnir stirbt nach Hungerstreik in Haft


Nach Hungerstreik
Russischer Pianist und Kriegsgegner stirbt in Haft

Von dpa
05.08.2024Lesedauer: 1 Min.
Pawel Kuschnir: Der russische Pianist verurteilte Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine offen.Vergrößern des Bildes
Pawel Kuschnir: Der russische Pianist verurteilte Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine offen. (Quelle: Swerdlowsker Regionalmuseum für Heimatkunde)

Der russische Pianist Pawel Kuschnir ist in Haft verstorben. Er war wegen seiner pro-ukrainischen Haltung verhaftet worden. Wie Bürgerrechtler berichten, erlag er den Folgen seines Hungerstreiks.

Der inhaftierte russische Pianist und Kriegsgegner Pawel Kuschnir ist nach Angaben von Menschenrechtlern in einem Untersuchungsgefängnis in Birobidschan im Fernen Osten des Landes gestorben. Der 39-Jährige sei den Folgen eines Hungerstreiks erlegen, berichtete das russische Bürgerrechtsportal OVD-Info. In Deutschland bestätigte die Pianistin Olga Shkrygunova, eine langjährige Bekannte, auf Facebook Kuschnirs Tod.

Der Künstler arbeitete an der Philharmonie in Birbidschan und war den Angaben nach Ende Mai unter dem Vorwurf von Extremismus festgenommen worden. Kuschnir hatte aus seiner Haltung gegen den russischen Angriff auf das Nachbarland Ukraine keinen Hehl gemacht, ein Buch gegen den Krieg geschrieben und einen kleinen Youtube-Kanal mit antifaschistischen Manifesten betrieben. Kuschnir habe bei seinem Hungerstreik auch das Trinken verweigert, berichtete die Journalistin und Menschenrechtsaktivistin Olga Romanowa. Es gab keine Angaben, warum er den Hungerstreik begonnen hatte.

OVD-Info verzeichnete in einer aktuellen Statistik knapp 1.000 Verfahren gegen Kriegsgegner in Russland. Fast 300 Menschen seien in U-Haft, in Straflagern oder Kliniken eingesperrt. Am Donnerstag hatten Russland und der Westen in einer Großaktion Gefangene ausgetauscht. Ilja Jaschin, einer der freigelassenen russischen Oppositionellen, sagte am Freitag in Bonn, er habe Russland eigentlich nicht verlassen wollen. Es gebe andere schwer kranke politische Häftlinge, deren Rettung dringender gewesen wäre.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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