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UN-Generalsekretär Guterres warnt vor KI: Höheres Risiko für Atomkrieg


"Auf Messers Schneide"
UN-Chef warnt vor erhöhtem Risiko für Atomkrieg

Von t-online, fho

Aktualisiert am 09.06.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0412781656Vergrößern des BildesAntónio Guterres: Der UN-Generalsekretär sorgt sich um den Einfluss von Künstlicher Intelligenz in Konflikten. (Quelle: IMAGO/Lev Radin/imago)

Moskau droht immer wieder offen mit seinen Atomwaffen, China rüstet auf. UN-Generalsekretär Guterres warnt davor, dass neue Technologien atomare Konflikte noch verstärken könnten.

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, hat davor gewarnt, dass die Ausbreitung von Künstlicher Intelligenz die Gefahr eines Atomkriegs vervielfacht. Die Menschheit befinde sich "auf Messers Schneide", sagt er in einem Video, das am Freitagmorgen bei der Jahrestagung der US-Arms Control Association (ACA) in Washington abgespielt wurde.

Er appelliert in seiner Rede an alle Atomwaffenstaaten, ihre Nichtverbreitungspflichten ernst zu nehmen und ein gegenseitiges Versprechen abzugeben, jeweils nicht als erste Atomwaffen in einer Auseinandersetzung zu verwenden. "Alle Länder müssen sich darauf einigen, dass jede Entscheidung über den Einsatz von Atomwaffen von Menschen und nicht von Maschinen oder Algorithmen getroffen wird", fordert Guterres.

"Qualitatives Wettrüsten"

So eine Situation habe es seit dem Kalten Krieg nicht mehr gegeben. "Die Staaten befinden sich in einem qualitativen Wettrüsten. Technologien wie künstliche Intelligenz vervielfachen die Gefahr", sagt Guterres. Mit der Sorge steht der Generalsekretär nicht alleine dar. Bereits vor zwei Jahren haben die USA, das Vereinigte Königreich und Frankreich eine gemeinsame Erklärung abgegeben, dass "menschliche Kontrolle" über den Start von Atomwaffen unabdingbar ist. Doch Russland und China haben noch keine vergleichbare Erklärung abgegeben.

Mehr als 30 Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges halten die USA und Russland viele ihrer ballistischen Interkontinentalraketen in Alarmbereitschaft, um sie innerhalb weniger Minuten starten zu können. Es gibt Befürchtungen, dass die Länder KI nutzen könnten, um ihre jeweiligen Abschreckungsmaßnahmen zu verbessern.

Moskau droht regelmäßig mit Atomwaffen

Im Zuge des Ukraine-Krieges hat Moskau bereits mehrfach mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Chinas Waffenarsenal ist zwar im Vergleich zu dem der USA und Russlands klein, wächst aber stetig. Nach Schätzungen der Federation of American Scientists (FAS) ist die Zahl der Atomwaffen seit dem Kalten Krieg drastisch zurückgegangen, von einem Höchststand von etwa 70.300 Waffen im Jahr 1986 auf schätzungsweise 12.100 in diesem Jahr.

"Das Abkommen, das den Einsatz, die Erprobung und die Verbreitung von Atomwaffen verhindern soll, wird schwächer", sagt Guterres weiter. Vor rund 600 Tagen ist das New-Start-Abkommen zwischen den USA und Russland aus dem Jahr 2010 ausgelaufen. Es war das letzte verbleibende Abkommen zur Begrenzung der strategischen Arsenale der beiden atomaren Supermächte. Guterres fordert eine Rückkehr zu dem Abkommen.

Verwendete Quellen
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