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Präsident des Iran Raisi ist tot: So reagieren die EU, Putin und Co.


Reaktionen auf Ebrahim Raisis Tod
Putin trauert um "wahren Freund Russlands"

Von t-online, sic

Aktualisiert am 20.05.2024Lesedauer: 5 Min.
Russlands Präsident Wladimir Putin begrüßt Ebrahim Raisi, den Präsidenten des islamischen Regimes im Iran: Die beiden Regime sind enge Verbündete.Vergrößern des Bildes
Russlands Präsident Wladimir Putin begrüßt Ebrahim Raisi, den Präsidenten des islamischen Regimes im Iran, bei einem Treffen (Archivbild): Raisi starb bei einem Hubschrauberabsturz. (Quelle: Staatliche russische Nachrichtenagentur SPUTNIK/reuters)

Der iranische Präsident Ebrahim Raisi ist bei einem Hubschrauberabsturz gestorben. Internationale Staats- und Regierungschefs senden dem Iran ihr Beileid.

Nach dem Tod des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi und seines Außenministers Hossein Amirabdollahian bei einem Hubschrauberabsturz haben internationale Staats- und Regierungschefs ihr Bedauern ausgedrückt. Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei hat unterdessen fünf Tage Staatstrauer angeordnet. Dies ging aus einer Mitteilung vom Montag hervor.

Der EU-Ratsvorsitzende Charles Michel hat das "aufrichtige Beileid" der Europäischen Union zum Ausdruck gebracht. "Die EU drückt ihr aufrichtiges Beileid zum Tod von Präsident Raisi und Außenminister Amirabdollahian sowie weiteren Mitgliedern ihrer Delegation und der Besatzung bei einem Hubschrauberabsturz aus", erklärte Michel am Montag im Onlinedienst X. "Unsere Gedanken sind bei ihren Familien."

Auch Außenminister Amirabdollahian unter den Toten

Raisi, sein Außenminister Hossein Amirabdollahian und weitere Passagiere waren bei einem Hubschrauberunglück im Nordwesten des Landes ums Leben gekommen. Rettungsteams hatten seit Sonntagnachmittag nach dem vermissten Hubschrauber gesucht und fanden den Helikopter am frühen Montagmorgen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Video | Irans Präsident stirbt bei Hubschrauberabsturz
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Quelle: t-online

"Der hart arbeitende und unermüdliche Präsident des iranischen Volkes (...) hat sein Leben für die Nation aufgeopfert", erklärte die Regierung in Teheran am Montag. Zunächst hatten Staatsmedien am frühen Morgen über den Tod berichtet.

Ebenfalls sprach Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni dem Iran ihr Beileid aus. "Ich möchte meine Solidarität und die Solidarität Italiens mit der iranischen Regierung und dem iranischen Volk zum Ausdruck bringen", sagte Meloni am Montag beim privaten Sender Canale 5. Angesichts des Vorfalls sei sie in ständigem Kontakt mit europäischen Partnern sowie den Verbündeten der G7-Gruppe. Italien hat derzeit den Vorsitz der Gruppe der sieben großen Industrienationen (G7) inne. Dazu gehören Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA.

Die Ursache des Hubschrauberunglücks ist bisher unklar. "Ich sehe in diesen Stunden, dass die iranischen Behörden die These des Unfalls anerkennen und keine Verschwörungstheorien", sagte Meloni.

Aserbaidschans Präsident bestürzt über Tod kurz nach Treffen

Auch der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew hat sich kurz nach einem Treffen mit dem iranischen Kollegen Ebrahim Raisi bestürzt über dessen Tod gezeigt. "Mit Präsident Ebrahim Raisi hat das iranische Volk einen herausragenden Staatsmann verloren, der seinem Land sein ganzes Leben lang mit Hingabe und Einsatz gedient hat. Sein Andenken wird immer in unseren Herzen weiterleben", hieß es in einem in Baku veröffentlichten Beileidstelegramm Alijews an den iranischen Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei.

Raisi war am Sonntag auf der Rückreise von einem Treffen mit Alijew als es zu dem Hubschrauberabsturz kam. Der aserbaidschanische Präsident war der letzte Staatsmann, der Raisi lebend gesehen hatte. Auf der Internetseite Alijews gab es Fotos und ein Video von dem "historischen Besuch".

"An diesem traurigen Tag wünsche ich dem Allmächtigen, dass er dem freundlichen und brüderlichen iranischen Volk Geduld schenkt. Persönlich und im Namen des aserbaidschanischen Volkes spreche ich Ihnen, den Familien und Angehörigen der Opfer und Ihrem ganzen Volk mein tiefes Beileid aus und teile Ihre Trauer", schrieb Alijew weiter. Er hatte sich bereits am Sonntag besorgt gezeigt nach dem Absturz und der langen Suche nach dem Hubschrauber.

Putin und Xi kondolieren

Der russische Präsident Wladimir Putin hat dem Iran sein "tiefstes Beileid" ausgedrückt. In einer vom Kreml am Montag veröffentlichten Mitteilung nennt Putin Raisi einen "herausragenden Politiker, der ein ganzes Leben in den Dienst seines Landes gestellt hat". Zudem sei Raisi ein "wahrer Freund Russlands" gewesen. Putin habe Raisi mehrfach getroffen und werde "diesen wunderbaren Mann immer in bester Erinnerung behalten". Russland und der Iran sind in den vergangenen Jahren eine strategische Partnerschaft eingegangen. Iran unterstützt Moskaus Truppen in der Ukraine unter anderem mit der Lieferung von Drohnen.

Chinas Präsident Xi Jinping hat dem Iran kondoliert. Der chinesische Staats- und Parteichef habe in einer Botschaft seine "tiefe Trauer über den Tod" zum Ausdruck gebracht und der Regierung und dem Volk sein "aufrichtiges Beileid" ausgesprochen, teilte ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums am Montag mit.

Xi habe betont, dass Präsident Raisi seit seinem Amtsantritt "einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Stabilität des Iran, zur Förderung der nationalen Entwicklung und des Wohlstands sowie zu positiven Bemühungen um die Festigung und den Ausbau der umfassenden strategischen Partnerschaft zwischen China und Iran" geleistet habe. "Sein bedauerlicher Tod ist ein großer Verlust für das iranische Volk und auch das chinesische Volk hat einen guten Freund verloren", so der Sprecher weiter.

China unterhält gute politische Beziehungen zum Iran. Auch wirtschaftlich haben die beiden Staaten ihre Zusammenarbeit stetig ausgebaut. Für Peking ist die Vernetzung mit dem Iran ein wichtiger Bestandteil der Neuen Seidenstraße.

Pakistan ordnet Trauertag an

Der pakistanische Premierminister Shebaz Sharif hat einen Trauertag ausgerufen. "Pakistan wird einen Trauertag einlegen und die Flagge auf Halbmast setzen, als Zeichen des Respekts für Präsident Raisi und seine Gefährten und aus Solidarität mit dem brüderlichen Iran", erklärte der Regierungschef am Montag im Onlinedienst X. "Dem iranischen Volk" sprach Sharif im Namen der Regierung und der Bevölkerung Pakistans "unser tiefstes Beileid und Mitgefühl zu diesem schrecklichen Verlust" aus. "Die große iranische Nation wird diese Tragödie mit dem gewohnten Mut überwinden", erklärte er weiter.

Der indische Ministerpräsident Narendra Modi zeigte sich "zutiefst betrübt und schockiert" vom Tod des iranischen Präsidenten. Raisis Beitrag zur Stärkung der indisch-iranischen Beziehung werde immer in Erinnerung bleiben, schrieb Modi auf X. "Mein tief empfundenes Beileid gilt seiner Familie und dem iranischen Volk. Indien steht dem Iran in dieser Zeit der Trauer zur Seite."

Auch aus der arabischen Welt kommen nach dem Tod des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi und seines Außenministers Hussein Amirabdollahian zahlreiche Beileidsbekundungen. Der katarische Emir Tamim bin Hamad al-Thani schrieb am Montag auf X, über "sein aufrichtiges Beileid an die Regierung und das Volk der Islamischen Republik Iran".

Ägypten trauere um Präsident Raisi und die weiteren Opfer des Unfalls, hieß es in einer Erklärung des Regierungssprechers. Der jordanische König, Abdullah II., bekundete seine Solidarität mit dem iranischen Volk. Sein "tiefstes Beileid gelte den Brüdern, der Führung, der Regierung und dem Volk der Islamischen Republik Iran zum Tod von Bruder Präsident Ebrahim Raisi".

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Der mit dem Iran verbündete syrische Machthaber Baschar al-Assad äußerte sich ähnlich. Er drückte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Sana sein Beileid für "diesen schmerzlichen Vorfall und dem daraus resultierenden großen Verlust aus". Auch die Regierung in Bagdad im Irak bekundete Mitgefühl.

Ähnlich äußerte sich der Premierminister des muslimisch geprägten Malaysias, Anwar Ibrahim. "In dieser äußerst schwierigen Zeit gilt mein tief empfundenes Beileid dem iranischen Volk", schrieb Ibrahim auf X.

Von den vom Iran unterstützen Milizen in der Region kamen ebenfalls Worte der Trauer. Die Hisbollah im Libanon erklärte, Raisi sei ein großer Unterstützer und "ein überzeugter Verfechter unserer Anliegen, insbesondere in Jerusalem und in Palästina" gewesen. Ähnliche Worte kamen von den Huthi im Jemen. Der Tod Raisis sei "nicht nur ein Verlust für den Iran, sondern für die gesamte islamische Nation, Palästina und Gaza", erklärte ein Sprecher auf X.

Hamas-Terroristen feiern Raisi

Die radikal-islamische Terrororganisation Hamas hat Raisi als wichtigen Unterstützer im Kampf gegen Israel bezeichnet. Raisi habe dem palästinensischen Volk wertvolle Hilfe geleistet und unermüdlich Solidarität im Gaza-Krieg gegen Israel bekundet, teilte die Hamas am Montag mit.

Der Iran gilt als Erzfeind Israels und als einer der wichtigsten Unterstützer der Hamas, die mit ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober den Krieg im Gazastreifen ausgelöst hatte. Ein israelischer Regierungsvertreter erklärte, dass Israel nichts mit Raisis Tod zu tun habe. "Wir waren es nicht", sagte der Regierungsvertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte.

Verwendete Quellen
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