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Iran: "Gott sprach durch mich" – Chamenei wegen Gotteslästerung in Kritik


"Gott sprach durch mich"
Irans Oberhaupt wegen Gotteslästerung in Kritik

Von t-online, lim

Aktualisiert am 04.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Ayatollah Ali Khamenei, geistliches und politisches Oberhaupt der Islamischen Republik im Iran (Archivbild): Kritiker seines Regimes lässt er gefangen nehmen, teils zum Tode verurteilen.Vergrößern des Bildes
Ayatollah Ali Chamenei (Archivbild): Er steht wegen Gotteslästerung in der Kritik. (Quelle: Iranian Supreme Leader'S Office/imago-images-bilder)
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Irans politisches und religiöses Staatsoberhaupt, Ali Chamenei, steht ausgerechnet wegen Blasphemie in der Kritik. Im Iran kann das mit dem Tod bestraft werden.

In sozialen Medien hagelt es Kritik und Spott für Irans Obersten Führer Ali Chamenei: Bei einem Treffen mit der Familie des ehemaligen Offiziers Qasem Soleimani behauptete er, dass vor 20 Jahren Gott durch ihn gesprochen habe. Das berichtet das iranische Nachrichtenportal "Iran International".

Chamenei sei in Begleitung einer Gruppe von Offizieren der Revolutionsgarde gewesen, als er begann, ihnen eine inspirierende Botschaft zu übermitteln.

Blasphemie ist im Iran eine Straftat

"Ich hielt eine sehr herzliche und eloquente Rede, aber ich hatte sie nicht vorbereitet. Gott hat die Worte immer wieder ausgesprochen. Es waren mein Mund und Gottes Worte", behauptete er.

Im Islam kann eine solche Behauptung als blasphemisch gewertet werden. Gott kommunizierte nur mit dem Propheten Mohammed. Einige Nutzerinnen und Nutzer sozialer Medien kritisierten das Staatsoberhaupt für seine Aussage, da sie im Gegensatz zur religiösen Lehre stehe. Ein iranischer Nutzer schrieb: "Nach dem islamischen Strafgesetzbuch, das zur Unterdrückung von regierungsfeindlichen Äußerungen verwendet wird, sind die Äußerungen Chameneis strafbar."

Immer wieder werden Menschen wegen Gotteslästerung gehängt

Eine andere Person schrieb auf X: "Hätte ein normaler Mensch dieselbe Aussage gemacht, wäre er wegen Gotteslästerung, Beleidigung von Heiligtümern, Beleidigung des Obersten Führers, Gotteslästerung der Imame und mehr hingerichtet worden." Immer wieder werden im Iran Menschen wegen Blasphemie verhaftet, manche sogar gehängt.

Wie "Iran International" berichtet, habe sich die Regierung nur spärlich zum Vorfall geäußert. Ein Beamter der Nachrichtenseite "Tasnim", die den Revolutionsgarden nahe steht, schrieb, die Angriffe gegen Chamenei seien von ausländischen persischsprachigen Medien orchestriert worden. Damit beziehe er sich, laut "Iran International", auf sie selbst sowie die persischen Dienste von BBC und Voice of America.

Qasem Soleimani war vor vier Jahren bei einem Drohnenangriff der USA gestorben. An seinem Todestag am 3. Januar pilgern Tausende Menschen zu seinem Grab. In diesem Jahr gab es zwei heftige Explosionen, bei denen fast 100 Menschen starben. Mehr dazu lesen Sie hier.

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