Bizarre Äußerungen des Kremlchefs Putin verteidigt Trump – und lobt Musk
Der russische Präsident stellt einmal mehr klar, wen als er seine Verbündeten in den USA betrachtet. Ob diese sich von Putins Lob geschmeichelt fühlen, ist unklar.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat den amerikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump, gegen den mehrere Justizverfahren in den USA laufen, in Schutz genommen. Das Vorgehen zeige die "Verrottung des amerikanischen politischen Systems", sagte Putin am Dienstag beim Wirtschaftsforum in der ostrussischen Hafenstadt Wladiwostok. "Das, was mit Trump passiert, ist eine Verfolgung eines politischen Konkurrenten aus politischen Motiven."
Putins Worte erinnern nicht zufällig an Trumps eigene Äußerungen. Auch der Ex-Präsident sieht die Strafverfahren gegen ihn als "politisch motiviert". Während Trumps Amtszeit 2016 bis 2020 hatten sich Trump und Putin häufiger gegenseitig in Schutz genommen. Bei den Enthüllungen über die russischen Cyberangriffe auf die US-Wahlen 2016 hatte Trump etwa demonstrativ Putin den Rücken gestärkt, der behauptete, nichts damit zu tun zu haben – obwohl Trumps eigene Behörden das Gegenteil sagten.
Mehrere Strafverfahren gegen Trump
Gegen Trump laufen in den USA derzeit mehrere Verfahren. In Washington etwa ist er auf Bundesebene im Zusammenhang mit versuchtem Wahlbetrug angeklagt. Es geht um seinen monatelangen Feldzug gegen seine Niederlage bei der Präsidentenwahl 2020, der am 6. Januar 2021 in der gewaltsamen Attacke seiner Anhänger auf das US-Kapitol gipfelte.
Dem 77-Jährigen wird unter anderem eine Verschwörung gegen die Vereinigten Staaten zur Last gelegt. In Moskau fallen unterdessen immer wieder anerkennende Worte über Trump, der etwa Putin für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht annähernd so scharf kritisiert wie der amtierende US-Präsident Joe Biden.
Musk ein "talentierter Geschäftsmann"
Putin lobte bei seinem Auftritt in Wladiwostok zudem den US-amerikanischen Tech-Milliardär Elon Musk als "herausragenden Menschen". "Er ist ein aktiver, talentierter Geschäftsmann", sagte der Kremlchef. Vor einigen Tagen war bekannt geworden, dass Musk einen ukrainischen Angriff auf die russische Schwarzmeerflotte auf der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim verhindert hatte.
Er habe einen Antrag der ukrainischen Regierung abgelehnt, das Satelliten-Kommunikationssystem Starlink seiner Firma SpaceX in der Region zu aktivieren, hatte Musk selbst mitgeteilt. SpaceX wäre damit in eine größere Kriegshandlung und Eskalation verwickelt worden, begründete Musk seine Entscheidung. In der von Russland angegriffenen Ukraine, die im Zuge ihrer Gegenoffensive besetzte Gebiete befreien will, sorgten diese Äußerungen für Ärger und Unverständnis.
- Nachrichtenagentur dpa