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Kaukasus: Armenien meldet vier von Aserbaidschan getötete Soldaten


Konflikt im Kaukasus
Armenien meldet vier von Aserbaidschan getötete Soldaten

Von dpa, afp, mam

01.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Zwei Soldaten gehen im Februar auf einem Militärposten an der Frontlinie im Latschin-Korridor entlang (Archivbild): Der Korridor ist nun versperrt.Vergrößern des Bildes
Zwei Soldaten gehen im Februar auf einem Militärposten an der Frontlinie im Latschin-Korridor entlang (Archivbild): Der Korridor ist nun versperrt. (Quelle: Gilles Bader/dpa)

Der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan spitzt sich zu: Das aserbaidschanische Militär soll vier armenische Soldaten getötet haben.

Armenien hat Aserbaidschan vorgeworfen, vier armenische Soldaten nahe der Grenze beider Länder getötet zu haben. Infolge einer "aserbaidschanischen Provokation" seien "auf der armenischen Seite vier Soldaten getötet und einer verletzt" worden, erklärte Armeniens Verteidigungsministerium am Freitag.

Aserbaidschan erklärte seinerseits, dass zwei seiner Soldaten bei einem armenischen Drohnenangriff in der Region Kalabajar auf der anderen Seite der Grenze verletzt worden seien. Ein weiterer wurde demnach bei grenzüberschreitendem Beschuss verletzt.

Beschossen wurden demnach Armeestellungen im Kreis Sotk auf armenischer Seite und im Kreis Kelbecer auf aserbaidschanischer Seite. Die Hochgebirgsregion an der Grenze, in der es zu dem wechselseitigen Beschuss kam, liegt etwa 120 Kilometer östlich der armenischen Hauptstadt Eriwan. Aserbaidschan ziehe dort Soldaten und schwere Waffen zusammen, hieß es vom armenischen Militär.

Vorwurf des Genozids

An der Grenze zwischen den beiden Ländern gibt es regelmäßig bewaffnete Auseinandersetzungen. Im September vorigen Jahres wurden bei Kämpfen 286 Menschen getötet. Zuletzt waren Ende Juni in der umstrittenen Region Berg-Karabach vier armenische Soldaten getötet worden. Seit dem Zerfall der Sowjetunion streiten Aserbaidschan und Armenien um die Region Berg-Karabach. Bei dem Konflikt kamen nach Schätzungen bis heute rund 30.000 Menschen ums Leben.

Beobachter werfen Aserbaidschan vor, einen Völkermord an den Armeniern in Berg-Karabach zu begehen – so auch Luis Moreno-Ocampo im Interview mit t-online. Der 71-Jährige war von 2003 bis 2012 Chefankläger am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag und hat schon mehrere Diktatoren wegen Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht gebracht.

Grund für den Vorwurf ist, dass Aserbaidschan seit Juli den Latschin-Korridor blockiert, der die einzige Straßenverbindung zwischen Armenien und Berg-Karabach ist. Das hat nach armenischen Angaben mittlerweile gravierende Auswirkungen auf die Versorgung mit Lebensmitteln, Medikamenten, Gas und Treibstoff. Zahlreiche Menschen können so nicht mit den nötigsten Medikamenten versorgt werden. Viele Menschen leiden, weil sie nicht genügend zu essen haben. Lesen Sie hier mehr zur Situation in Berg-Karabach.

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Macron will vermitteln

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Montag eine "diplomatische Initiative" in dem Konflikt angekündigt. Dabei soll es unter anderem um die Achtung des Latschin-Korridors gehen. Konkret wolle er Gespräche mit Aserbaidschans Präsident Ilham Aliyev und dem armenischen Ministerpräsidenten Nikol Paschinjan führen.

Auch die Bundesregierung sei "besorgt angesichts der instabilen Lage an der armenisch-aserbaidschanischen Grenze, besonders die weiterhin ungelösten humanitären Fragen erfüllen uns mit Sorge", sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner am Freitag in Berlin. Die Regierung rufe die Verantwortlichen zum Dialog auf und dazu, "den Menschen in Berg-Karabach die benötigten Lieferungen von Nahrungsmitteln, Medikamenten sowie weiteren Gütern zukommen zu lassen". Dafür sei es notwendig, den Latschin-Korridor zu öffnen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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