Propaganda im Ukraine-Krieg Russischer TV-Sender spricht von Kannibalismus in Großbritannien
Die Not in Großbritannien sei so groß, dass das Land an der Schwelle zum Kannibalismus stehe, fabuliert ein russischer Fernsehsender. Schuld seien angeblich die Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs.
Immer wieder flankiert Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit Propaganda-Lügen. Mal geht es um eine vermeintliche Nazi-Regierung in Kiew, mal um einen angeblichen Waffenstillstand. Der Fernsehsender TsargradTV geht nun noch einen Schritt weiter: Die Not im Westen Europas, speziell in Großbritannien, sei so groß, dass Kannibalismus drohe, heißt es.
Das sei eine Folge der Sanktionen gegen Russland, die der eigenen Bevölkerung schaden würden. Als Beweis führt der Sender unter anderem Zitate aus einer satirischen Kolumne der "Sunday Times" an. Zudem wird behauptet, in einigen Städten Großbritanniens sei bereits der Notstand ausgerufen worden.
Hinter dem Sender steckt ein Putin-Freund
Tatsächlich ist auch Großbritannien von Inflation und speziell steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen durch den Ukraine-Krieg stark betroffen. Die im Bericht von TsargradTV geschilderten Zustände sind jedoch fern der Realität.
Inhaber von TsargradTV ist der Oligarch Konstantin Malofejew, ein Unterstützer des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er gilt als Verfechter der Idee eines "neurussischen Reichs" und sprach sich in der Vergangenheit auch für eine Annexion großer Teile der Ukraine aus. Über den Angriffskrieg auf das Nachbarland äußerte er sich positiv.