Einsatz im Ukraine-Krieg Russland rekrutiert offenbar syrische Bombenbauer
Fassbomben des Assad-Regimes haben in Syrien verheerende Schäden angerichtet. Einem Bericht zufolge hat Russland Dutzende der Verantwortlichen angeheuert. Experten fürchten Folgen für den Ukraine-Krieg.
Plant Russland den flächendeckenden Einsatz von Fassbomben in der Ukraine? Das befürchten europäische Geheimdienste einem Bericht des "Guardian" zufolge. Demnach habe Russland in den vergangenen Wochen mehr als 50 Sprengstoffspezialisten für den Bau dieser Bomben aus Syrien rekrutiert. Sie würden bereits mit der russischen Armee arbeiten. Offiziell seien sie als Söldner bei der Wagner-Gruppe angestellt worden.
Auch wegen dieser Erkenntnisse warnten sowohl US- als auch europäische Geheimdienste seit Wochen vor dem Einsatz chemischer Waffen, heißt es. In Syrien sollen die Spezialisten nicht nur für die hochexplosiven Fassbomben, sondern auch für den Einsatz von Chlorgas verantwortlich gewesen sein. Hunderte Menschen kamen dabei ums Leben.
Luftabwehr schützt Ukraine
Fassbomben werden, mit Sprengstoff und Metallteilen gefüllt, aus der Luft abgeworfen. Aufgrund der provisorischen Bauart ist ein zielgerichteter Einsatz kaum möglich. Häufig gibt es daher viele Opfer. Menschenrechtsorganisationen werten den Einsatz von Fassbomben als Kriegsverbrechen.
Dass sie bisher nicht eingesetzt wurden, liegt laut "Guardian" wohl an der Stärke der ukrainischen Luftabwehr. Diese ist weiterhin intakt und könnte beispielsweise russische Helikopter, die mit Fassbomben bestückt sind, frühzeitig abschießen.
- The Guardian: Syrische Fassbomben-Experten in Russland (englisch)
- DLF: Assad wirft weiter Fassbomben