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Asow-Stahlwerk Mariupol: Was geschieht mit den Kämpfern? Todesstrafe gefordert


Todesstrafe gefordert
Was geschieht jetzt mit den Kämpfern aus dem Stahlwerk?

Von afp, dpa, reuters
Aktualisiert am 19.05.2022Lesedauer: 2 Min.
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Verletzter Asow-Kämpfer: Hunderte ukrainische Soldaten wurden jetzt aus dem Stahlwerk evakuiert – und in Gefangenschaft genommen. (Quelle: t-online)
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Hunderte ukrainische Soldaten aus dem Asow-Stahlwerk sind in russischer Gefangenschaft. Unklar ist, was mit ihnen geschehen wird. Ein Unterhändler spricht ihnen "das Recht zu leben" ab.

Die ukrainischen Kämpfer aus dem Stahlwerk in Mariupol werden einem Medienbericht zufolge in Gefangenschaft von einem russischen Ermittlungskomitee befragt. Dies sei Teil der Untersuchung von "Kriminalfällen im Zusammenhang mit Verbrechen des ukrainischen Regimes", meldet die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Komitee.

Aus dem Kreml heißt es, die Gefangenen werden nach internationalen Standards behandelt. Russlands Präsident Wladimir Putin habe dies zugesichert, sagt der Sprecher Dmitri Peskow. Unklar ist aber, welche Standards damit gemeint sind.

Kriegsverbrecher oder Kriminelle?

Da Russland nicht von einem Krieg spricht, käme eine Behandlung als Kriegsgefangene eigentlich nicht infrage. Moskau äußerte sich dazu nicht direkt. Auf die Frage, ob die Asow-Verteidiger als Kriegsverbrecher oder Kriegsgefangene gälten, gab Kremlsprecher Dmitri Peskow keine Antwort.

Harsche Töne kommen von einem Mitglied des russischen Verhandlungsteams. Kämpfer des "Asow-Regiments" haben nach Ansicht von Leonid Slutski "kein Recht auf Leben". Russland sollte für diese nationalistischen Kämpfer die Todesstrafe in Erwägung ziehen, sagte er. "Sie verdienen es nicht zu leben angesichts der monströsen Menschenrechtsverbrechen, die sie begangen haben und die sie weiterhin an unseren Gefangenen begehen."

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Am Montag hatten etwa 260 ukrainische Soldaten das Asow-Stahlwerk verlassen. Sie wurden in Bussen abtransportiert. Etwa 50 Schwerverletzte seien in ein Krankenhaus in Nowoasowsk gebracht worden. Wo sich die Soldaten aufhalten, ist noch unklar. Die Ukraine vermutet sie in der Stadt Oleniwka. Von russischer Seite wurden bislang keine Angaben gemacht.

Am Mittwoch teilte das russische Verteidigungsministerium mit, dass 959 ukrainische Soldaten seit Wochenbeginn das Asow-Stahlwerk verlassen haben. Unter ihnen seien 80 Verletzte. Alleine in den vergangenen 24 Stunden hätten sich knapp 700 Soldaten aus dem Stahlwerk "ergeben", hieß es weiter. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung für diese Zahlen.

Gefangenenaustausch geplant

In der Ukraine hofft man auf einen Gefangenenaustausch. Nach Angaben der stellvertretenden Regierungschefin Iryna Wereschtschuk geht es bei einem bereits angestrebten Gefangenenaustausch zunächst nur um die "schwer verletzten Soldaten".

Der Vorsitzende des russischen Unterhauses, Wjatscheslaw Wolodin, forderte, dass "Nazi-Kriminelle" nicht für Gefangenenaustausche infrage kommen sollten. Er nahm nicht explizit Bezug auf die Verteidiger des Asow-Stahlwerks, aber Moskau hatte das dort kämpfende ukrainische "Asow-Regiment" wiederholt als "Nazis" bezeichnet (hier lesen Sie den Hintergrund zum "Asow-Regiment" und wie die Geschichte der Kämpfer der russischen Propaganda in die Hände spielt).

Im Stahlwerk von Mariupol hatten sich die letzten ukrainischen Einheiten verschanzt. Russische Truppen hatten wochenlang versucht, den Komplex einzunehmen. Die vollständige Einnahme der seit Anfang März von Moskaus Truppen belagerten Hafenstadt Mariupol wäre für Russland ein wichtiger strategischer Erfolg, der allerdings schon lange auf sich hat warten lassen.

Dem ukrainischen Generalstab zufolge hat der erbitterte Widerstand der Soldaten in Mariupol den Vormarsch der russischen Streitkräfte auf die Großstadt Saporischschja, die sich nach wie vor in ukrainischer Hand befindet, entscheidend verlangsamt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP, Reuters und dpa
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