Nach Video in sozialen Medien Russische Armee nimmt angebliche Kriegsverbrecher fest

Ein Video soll zeigen, wie ukrainische Soldaten russische Kriegsgefangene verletzen – unklar ist, ob es echt ist. Nun gibt Russland bekannt, Verdächtige seien festgenommen worden.
Russland hat ukrainischen Soldaten schwere Misshandlungen russischer Kriegsgefangener vorgeworfen und nach Angaben eines Abgeordneten zwei Verdächtige festgenommen. Am Sonntag war ein Video in sozialen Medien aufgetaucht, in dem Männer in ukrainischen Uniformen vermeintlich russischen Kriegsgefangenen in die Beine schießen.
Ob das Video echt oder gefälscht ist, konnte bislang nicht zweifelsfrei festgestellt werden.
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Der Vize-Vorsitzende des Duma-Ausschusses zur Entwicklung der Zivilgesellschaft, Wladimir Schamanow, sagte, russische Spezialeinheiten hätten nun zwei verdächtige Militärs festgenommen, die aus dem Fanumfeld des Fußballclubs Metallist Charkiw kämen. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, sagte, alle Schuldigen würden zur Verantwortung gezogen.
Ukrainischer Befehlshaber spricht von Fälschung
Aus der Ukraine kamen unterschiedliche Reaktionen. So sprach der Befehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Witalij Saluschnyj, auf Facebook von einer russischen Fälschung. "Ich betone, dass die Angehörigen der ukrainischen Streitkräfte und anderer legitimer militärischer Formationen die Normen des humanitären Völkerrechts strikt einhalten", schrieb er. Der ukrainische Geheimdienst SBU schloss sich dem an. Mit Kriegsgefangenen werde nach der Genfer Konvention verfahren, teilte der Dienst mit.
Parallel dazu hatte der Präsidentenberater Olexeij Arestowytsch jedoch "ernsthafte Ermittlungen" angekündigt und "Exzesse" ukrainischer Soldaten nicht ausgeschlossen.
Der Moskauer Unterhändler Wladimir Medinski sagte am Dienstag am Rande der Friedensverhandlungen in Istanbul, Russland habe der ukrainischen Seite seinen Protest in Zusammenhang mit dem Video ausgedrückt. Die ukrainische Seite habe entschiedene Maßnahmen gegen die Verantwortlichen zugesagt, sollten sie gefasst werden.
- Nachrichtenagentur dpa