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Krieg mit Russland: Ukraine kritisiert humanitäre Korridore als "unmoralisch"


Krieg in Osteuropa
Ukraine lehnt humanitäre Korridore nach Russland und Belarus ab

Von afp, dpa, reuters, lw

Aktualisiert am 07.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Irpin: Ein Mann trägt eine Frau auf der Flucht vor den Angriffen.Vergrößern des BildesIrpin: Ein Mann trägt eine Frau auf der Flucht vor den Angriffen. (Quelle: Oleksandr Ratushniak/AP/dpa)
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Mehreren Städten in der Ukraine droht aufgrund des Angriffskriegs durch Russland eine humanitäre Katastrophe. Evakuierungen schlagen immer wieder fehl. Kiew übt scharfe Kritik am Vorgehen des Kremls.

Die von Russland angekündigte Einrichtung von Fluchtwegen für Zivilisten aus umkämpften Städten ist nach ukrainischen Angaben bislang nicht erfolgt. Das teilte die stellvertretende Ministerpräsidentin Ityna Wereschtschuk mit. Russland hatte ursprünglich für 8 Uhr (MEZ) eine Feuerpause angekündigt. Wereschtschuk erklärt, in der Hafenstadt Mariupol warteten fast 300.000 Zivilisten auf eine Evakuierung. Pro-russische Separatisten haben dort nach Angaben Russlands eine Offensive gestartet.

Die russische Armee hatte zuvor die Öffnung mehrerer "humanitärer Korridore" in der Ukraine angekündigt. In den Städten Kiew, Charkiw, Mariupol und Sumy sollten am Montag ab 10 Uhr (8 Uhr MEZ) lokale Waffenruhen gelten, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. So sollten Zivilisten aus den umkämpften Gebieten in Sicherheit gebracht werden können.

Russland komme damit einem persönlichen Ersuchen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach. Dieser hatte am Wochenende mit Kremlchef Wladimir Putin telefoniert. Zudem werde mit den Maßnahmen auf die Lage in den Städten reagiert.

"Das ist keine akzeptable Option"

Die Ukraine kritisierte am Morgen den russischen Vorstoß für die Schaffung von humanitären Korridoren für Zivilisten als vollkommen unmoralisch – und lehnte Fluchtrouten nach Belarus und Russland ab. "Das ist keine akzeptable Option", erklärte die stellvertretende ukrainische Regierungschefin Iryna Wereschtschuk am Montag. Sie appellierte an den französischen Präsidenten Macron, sich nicht von Russland benutzen zu lassen.

"Das Leid der Menschen wird benutzt, um die gewünschten TV-Bilder zu schaffen", heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme des Sprechers von Präsident Wolodymyr Selenskyj. "Es sind Bürger der Ukraine, sie sollten das Recht haben, in ukrainisches Territorium evakuiert zu werden."

Evakuierung zweimal gescheitert

Das russische Militär veröffentlichte zugleich mehrere Fluchtrouten. So sollten etwa Menschen aus Kiew nach Gomel in Belarus gefahren werden, um von dort nach Russland geflogen zu werden. Von Mariupol am Asowschen Meer sollten Zivilisten in die südrussische Stadt Rostow gebracht werden. Einwohner aus Sumy sollten demnach in der zentralukrainischen Stadt Poltawa vorübergehend eine Unterkunft finden.

Am Wochenende war zweimal die Schaffung eines humanitären Korridors aus dem umzingelten Mariupol gescheitert. Russland und die Ukraine gaben sich dafür gegenseitig die Schuld.

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Ukraine: Russland nimmt Korridore als Vorwand

Ferner warf die Ukraine Russland vor, humanitäre Korridore als Vorwand zu nutzen, um die eigenen militärischen Positionen zu stärken. Am Sonntag wurde ein tödlicher Angriff auf flüchtende Zivilisten dokumentiert, bei dem eine Familie mit zwei Kindern getötet wurde.

Die russische Armee setzte ihre Luftangriffe auf die zweitgrößte Stadt der Ukraine, Charkiw, in der Nacht fort. Unterdessen konzentrierten die russischen Truppen nach Angaben des ukrainischen Generalstabs ihre Angriffe auch auf Sumy im Nordosten und Mykolajew im Süden.

Russlands Streitkräfte belagerten zudem weiterhin den strategisch wichtigen Hafen Mariupol am Asowschen Meer, wo am Sonntag ein zweiter Versuch einer Evakuierung der Zivilbevölkerung gescheitert war. Lesen Sie hier mehr zu den Ereignissen in der Nacht.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP, dpa und Reuters
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