Newsblog zum Ukraine-Krieg Macron: "Ukraine bereit für bedingungslose Waffenruhe"

In Rom hat der ukrainische Präsident mit westlichen Politikern gesprochen. Jetzt steigt der Druck auf Kremlchef Putin. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Macron: "Ukraine bereit für bedingungslose Waffenruhe"
- Selenskyj trifft sich mit EU-Kommissionschefin von der Leyen
- Tote nach russischen Angriffen in Ostukraine
- Trump droht Putin mit neuen Sanktionen
- Kreml spricht von Kursk-Rückeroberung – Ukraine dementiert
- Selenskyj und Trump treffen sich im Petersdom
- Ukraine soll Gegenvorschlag vorgelegt haben
- Trump: Ukraine hat Rohstoffdeal nicht unterzeichnet
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Trauerfeier in Rom: Darum hätte Selenskyj viel weiter hinten sitzen müssen
Die Trauerfeier für einen Papst verläuft nach strengen Regeln. Für den ukrainischen Präsidenten gab es allerdings eine Ausnahme. Mehr dazu lesen Sie hier.
Macron: "Ukraine bereit für bedingungslose Waffenruhe"
Am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus in Rom tauschte sich auch der französische Präsident Emmanuel Macron mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über die Friedensbemühungen im Ukraine-Krieg aus. "Die Ukraine ist zu einer bedingungslosen Waffenruhe bereit", teilte Macron auf X mit. Nun müsse Russlands Präsident Wladimir Putin beweisen, ob er tatsächlich bereit sei, Frieden zu schließen.
Die Ukraine wolle gemeinsam an der Seite der USA und Europas an der Umsetzung einer Waffenpause und eines vollständigen und dauerhaften Friedens in der Ukraine arbeiten, schrieb Macron weiter. Insbesondere soll dies im Rahmen der "Koalition der Willigen" geschehen, die im März in Paris ins Leben gerufen wurde.
Neben Macron traf auch US-Präsident Donald Trump am Samstag Selenskyj in Rom. Das Weiße Haus bezeichnete das Treffen als "sehr produktiv". Trump will den russischen Angriffskrieg in der Ukraine beenden und dabei Selenskyj Zugeständnisse abringen. Einen Verzicht etwa auf die von Russland schon 2014 annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim oder andere von Moskau einverleibte Gebiete im Osten der Ukraine hat Selenskyj bisher kategorisch abgelehnt.
Selenskyj trifft sich mit EU-Kommissionschefin von der Leyen
Am Rande der Beerdigung von Papst Franziskus am Samstag in Rom haben sich auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj getroffen. Das berichtet der ukrainische Sender Suspilne. Zum Inhalt des Treffens machten beide Seiten bislang keine Angaben. Diese auf X verbreiteten Bilder sollen das Treffen der beiden zeigen:
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Tote nach russischen Angriffen in Ostukraine
Bei russischen Angriffen sind im ostukrainischen Gebiet Donezk mindestens drei Menschen getötet worden. Acht Menschen seien verletzt worden, teilte die Staatsanwaltschaft der Region mit.
Russland habe die ostukrainische Industriestadt Kostjantyniwka zunächst mit drei Gleitbomben angegriffen. Dabei sei ein Mensch getötet worden, zwei Menschen hätten Verletzungen erlitten. Bei erneutem Beschuss sei ein weiterer Mann getötet und drei Menschen verletzt worden. Einen Toten und drei Verletzte gab es den Angaben zufolge zudem nach Angriffen im Landkreis Pokrowsk.
Kreml signalisiert erneut Gesprächsbereitschaft mit Ukraine
Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach Angaben des Kreml in seinen Gesprächen mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff bekräftigt, dass er zur Aufnahme von Gesprächen mit der Ukraine "ohne Vorbedingungen" bereit sei. Das sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Samstag.
Er fügte hinzu, dass Putin dies in der Vergangenheit bereits mehrfach wiederholt habe. Putin hat jedoch regelmäßig seine Maximalforderungen mit Blick auf die Ukraine bekräftigt: die Kontrolle über fünf ukrainische Regionen, den Verzicht der Ukraine auf einen Nato-Beitritt und ihre Entmilitarisierung. Im weiteren Sinne fordert der Kremlchef eine Neuordnung der Sicherheitsarchitektur in Europa – insbesondere mit Blick auf die Stationierung von Nato-Truppen in der Nähe der russischen Grenzen.
Der Kreml hatte die Gespräche zwischen Putin und Witkoff am Freitag als "konstruktiv und sehr nützlich" bezeichnet. Sie sollten dazu beitragen, die Positionen Moskaus und Washingtons in verschiedenen Bereichen einander anzunähern, darunter beim Thema Ukraine.
Trump droht Putin mit neuen Sanktionen
US-Präsident Donald Trump droht Russland nach seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit Sanktionen und äußert Zweifel an der Bereitschaft von Kremlchef Wladimir Putin, den Krieg in der Ukraine beenden zu wollen. Trump schrieb auf dem Rückflug von Rom in die USA auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social, dass es für Putin keinen Grund gegeben habe, in den vergangenen Tagen Raketen auf zivile Gebiete, Städte und Dörfer in der Ukraine zu feuern. "Es bringt mich zum Nachdenken: Vielleicht will er den Krieg gar nicht beenden, sondern hält mich nur hin – und muss anders behandelt werden (...)", so Trump weiter.
Der US-Präsident nannte als Beispiel sogenannte Sekundärsanktionen, also Maßnahmen gegen Drittländer, Unternehmen oder Einzelpersonen, die weiterhin mit Russland Geschäfte machen. Er deutete auch an, Russland noch weiter vom internationalen Bankensystem abschneiden zu wollen. Es sind ungewöhnlich scharfe Worte, die Trump nun über Putin verliert. Nur wenige Stunden zuvor war er in Rom am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus zu einem Gespräch mit Selenskyj zusammengekommen. Das Weiße Haus bezeichnete das Treffen als "sehr produktiv".
Von der Leyen und Trump vereinbaren Treffen
US-Präsident Donald Trump ist nach Angaben der EU zu einem Treffen mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bereit. In einem kurzen Austausch am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus hätten von der Leyen und Präsident Trump vereinbart, sich zu treffen, teilte eine Sprecherin von der Leyens am frühen Nachmittag mit.
Angaben zu einem möglichen Termin oder einem möglichen Ort des Treffens gab es zunächst nicht. Die Zusammenkunft wäre das erste EU-USA-Treffen auf Spitzenebene seit dem Amtsantritt von Trump im Januar. Die EU versucht seit Wochen, mit dem neuen US-Präsidenten ins Gespräch zu kommen. Die Beziehungen zwischen den USA und der EU haben sich seit dem Amtsantritt von Trump massiv verschlechtert. Grund dafür sind unter anderem die Versuche des Republikaners, die Ukraine zu weitreichenden Zugeständnissen für eine Beendigung des russischen Angriffskriegs zu bewegen.
Zudem hat Trump mit neuen Zöllen auf Importe aus der EU einen Handelskonflikt losgetreten. Der US-Präsident will mit den Zöllen angebliche Handelsungleichgewichte korrigieren und Produktion in die USA verlagern.
Kreml spricht von Kursk-Rückeroberung – Ukraine dementiert
Die russische Armee hat die Grenzregion Kursk nach eigenen Angaben vollständig von den ukrainischen Streitkräften zurückerobert. Der letzte Ort in Kursk sei "befreit" worden, sagte der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow am Samstag bei einem im Fernsehen übertragenen Treffen per Videokonferenz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Der Kremlchef antwortete, das "Abenteuer" der Ukraine in Kursk sei komplett gescheitert. Die ukrainischen Truppen waren dort Anfang August einmarschiert und hatten Dutzende Ortschaften eingenommen. Die ukrainische Armee bestreitet die Rückeroberung.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters