Proteste in Belarus Nun steigt auch der Druck auf Lukaschenko
In Belarus solidarisieren sich immer mehr Menschen mit der Ukraine. Bei Protesten in Minsk stellen sie sich gegen Alexander Lukaschenko. Indes delegitimiert die Oppositionsführerin des Landes den Machthaber.
Die Wut in Belarus wächst: Machthaber Alexander Lukaschenko hat eingeräumt, dass russische Truppen von seinem Land aus die Ukraine angegriffen haben. Zwei Raketen seien abgefeuert worden, "weil Kiew drei bis vier Raketendivisionen an der Grenze" zu Belarus stationiert habe, sagte Lukaschenko Staatsmedien zufolge in Minsk.
Vorwürfe, dass auch belarussische Soldaten an der Seite Russlands in der Ukraine kämpfen, wies er mit Nachdruck zurück. "Dort gibt es keine einzige belarussische Patrone." Allerdings helfe Belarus "natürlich" den Russen. Verwundete würden versorgt.
Opposition startet Widerstand
Oppositionsführerin Sviatlana Tsikhanouskaya rief die Menschen in Belarus daraufhin zu einem friedlichen Widerstand auf. Lukaschenko repräsentiere nicht die Bevölkerung, sagte Tsikhanouskaya in einem Video, das sie bei Twitter veröffentlichte. "In ganz Belarus gehen unsere Leute mit ukrainischen und belarussischen Flaggen auf die Straße. Sie tun es, um gegen den Krieg und anhaltende Aggressionen zu protestieren", schrieb sie dazu.
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Derweil finden die Proteste in der belarussischen Hauptstadt Minsk immer mehr Zulauf. Zahlreiche Demonstranten versammelten sich am Sonntag unter anderem vor dem Gebäude des Verteidigungsministeriums und riefen: "Slava Ukraini", übersetzt "Ruhm der Ukraine".
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Erinnerungen an Proteste 2020
"Das erste Mal seit anderthalb Jahren gehen die Menschen in Minsk auf die Straße", twitterte das Nachrichtenmedium Nexta und verwies damit auf die landesweite Protestwelle nach der umstrittenen Präsidentenwahl am 9. August 2020. Lukaschenko hatte sich damals nach 26 Jahren an der Macht erneut zum Sieger erklären lassen, seine Gegner warfen ihm Wahlfälschung vor.
Dem Nachrichtenmedium zufolge soll es nun auch zu gewaltvollen Auseinandersetzungen zwischen Demonstrierenden und belarussischen Sicherheitskräften gekommen sein. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Informationen derzeit nicht.
- Nachrichtenagentur dpa
- Twitter-Profile von Sviatlana Tsikhanouskaya und Nexta
- Twitter-Feed zu #Minsk