Hochdekorierter Kriegsveteran Früherer südkoreanischer Präsident ist tot
Ein früherer Präsident Südkoreas, Roh Tae-woo, ist gestorben. Seine politische Karriere beendete der hochdekorierte Kriegsveteran mit einer Gefängnisstrafe.
Der frühere südkoreanische Präsident Roh Tae Woo ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Das Krankenhaus der Soul National University bestätigte seinen Tod am Dienstag, ohne jedoch die genaue Todesursache zu nennen. Roh, der das ostasiatische Land von 1988 bis 1993 regierte, litt nach einer Erkrankung an Prostatakrebs rund um die Jahrtausendwende zunehmend unter gesundheitlichen Problemen.
In seinem Heimatland ist Roh vor allem dafür bekannt, 1987 die ersten freien Wahlen Südkoreas gewonnen zu haben. Doch seine politische Karriere endete mit einem riesigen Korruptionsskandal. Roh hatte Bestechungsgelder in Höhe von umgerechnet über 500 Millionen Euro angehäuft. Seinen Ruf konnte Roh Tae Woo in der südkoreanischen Öffentlichkeit seither nicht mehr wieder herstellen.
Entschuldigung unter Tränen
Im Jahr 1995 entschuldigte sich der geschasste Politiker vor laufenden Fernsehkameras unter Tränen für sein Fehlverhalten: "Ich fühle mich unendlich beschämt". 1996 wurde Roh unter anderem wegen Korruption zu einer 17-jährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Bereits im Folgejahr wurde der Politiker jedoch begnadigt.
Roh wurde 1932 in eine armen Bauernfamilie in der südöstlichen Stadt Daegu geboren. Seine Ausbildung erhielt er an der Militärakademie in Seoul. Er diente sowohl während des Koreakriegs (1950-53) als auch später im Vietnamkrieg als Kommandant einer Kampfeinheit.
1979 nahm Roh im Zuge des ermordeten Präsidenten Park Chung Hee eine Schlüsselrolle beim darauffolgenden Militärputsch ein, der ihm schließlich unter Diktator Chun Doo Hwan hochrangige Regierungsposten zusicherte. Als Roh 1987 schließlich selbst als Nachfolger von Chun installiert werden sollte, kam es zu flächendeckenden Protesten des Volks, welches demokratische Wahlen forderte. Das Militärregime gab dem öffentlichen Druck schlussendlich nach.
- Nachrichtenagentur dpa