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Frankreich: Präsident Macron kündigt landesweiten Corona-Lockdown an


TV-Ansprache von Macron
Ganz Frankreich geht in den Corona-Lockdown

Von afp
Aktualisiert am 31.03.2021Lesedauer: 2 Min.
Emmanuel Macron: Der französische Präsident wollte Lockdowns eigentlich vermeiden. Die Strategie scheint gescheitert.Vergrößern des Bildes
Emmanuel Macron: Der französische Präsident wollte Lockdowns eigentlich vermeiden. Die Strategie scheint gescheitert. (Quelle: Starface/imago-images-bilder)

In Frankreich kündigt Präsident Emmanuel Macron eine Ausweitung von Maßnahmen auf das gesamte Land an. Der Lockdown soll für einen Monat gelten, auch Schulen schließen.

Angesichts der dritten Corona-Welle wird in Frankreich ein landesweiter Lockdown verhängt. Die bereits in 19 Verwaltungsbezirken geltenden Auflagen werden für vier Wochen auf das ganze Land ausgeweitet, wie Präsident Emmanuel Macron am Mittwochabend in einer Fernsehansprache ankündigte. Die Schulen sollen demnach für drei Wochen geschlossen bleiben, zudem umfassen die Maßnahmen Ausgangsbeschränkungen ab 19 Uhr sowie die Schließung der meisten Geschäfte. Die Neuerung tritt am Samstag in Kraft für mindestens einen Monat.

Bislang galten die Regelungen nur im Großraum Paris und einigen anderen Regionen. "Wir werden die Kontrolle verlieren, wenn wir jetzt nichts tun", sagt Macron in einer Fernsehansprache. Er gab zu, bei der Bewältigung der Gesundheitskrise "Fehler gemacht" zu haben, aber auch "gelernt" zu haben. "In jeder Phase dieser Epidemie konnten wir uns sagen, dass wir es besser hätten machen können, dass wir Fehler gemacht haben. All das ist wahr", sagte der Präsident. "Aber eines weiß ich: Wir haben gelernt und wir sind jedes Mal besser geworden."

Macron verkündete die Beschlüsse des sogenannten Verteidigungsrats, dem führende Kabinettsmitglieder angehören und der den Tag über beraten hatte. Zuletzt hatte Macron am 27. November eine Fernsehansprache zur Corona-Krise gehalten.

Es ist das erste Mal im laufenden Schuljahr, dass in Frankreich die Schulen wegen Corona geschlossen werden. Eine Woche lang soll es landesweiten Distanzunterricht geben, gefolgt von zwei Wochen Frühlingsferien.

Neun von zehn Intensivbetten sind bereits belegt

In Frankreich war bereits seit einiger Zeit spekuliert worden, dass sich Macron wegen der angespannten Lage noch einmal an seine Landsleute wendet. Zuletzt hatte Premierminister Jean Castex mehrfach weitere Beschränkungen verkündet. Die Schulen waren in Frankreich bisher nur während des ersten strengen Lockdowns im vergangenen Frühjahr geschlossen. Danach hielt Macron daran fest, diese so lange wie möglich offen zu halten.

Die Corona-Situation in Frankreich hat sich noch einmal deutlich verschärft. Vor allem Krankenhäuser im Großraum Paris schlugen massiv Alarm, weil die Intensivstationen überfüllt sind. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche lag landesweit zuletzt bei gut 375.

Die Zahl der Corona-Infizierten auf Frankreichs Intensivstationen stieg zuletzt auf 5.072 und ist damit höher als auf dem Höhepunkt der zweiten Pandemie-Welle. Damit sind nach Angaben des französischen Gesundheitsministeriums bereits neun von zehn Intensivbetten im Land belegt.

Deutschland hatte Frankreich vergangene Woche als Hochinzidenzgebiet eingestuft und die Einreisebestimmungen verschärft. In dem Land mit rund 67 Millionen Einwohnern starben bisher mehr als 95.000 erkrankte Menschen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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