Nach Protesten in Polen Präsidententochter kritisiert verschärftes Abtreibungsrecht
Die Tochter und Beraterin des polnischen Präsidenten Duda hat sich klar gegen das neue Abtreibungsgesetz ausgesprochen. Dieses verbietet Abtreibungen auch bei starken Fehlbildungen der Föten.
Im Streit um eine Verschärfung des polnischen Abtreibungsrecht hat die Tochter von Präsident Andrzej Duda gefordert, Frauen bei schweren Fehlbildungen des Kindes weiterhin einen Schwangerschaftsabbruch zu ermöglichen.
Präsidententochter: Entscheidung sollte bei der Frau liegen
Sie selbst würde sich zwar aufgrund ihrer Überzeugungen nie zu einem Abbruch entscheiden, schrieb die 24-jährige Kinga Duda am Mittwoch auf Twitter. "Aber in einer Sache, die so unglaublich schwer ist, wie die Vorstellung von der Geburt eines Kindes, das Minuten oder Stunden nach der Geburt sterben kann, sollte die Entscheidung über Fortführung oder Abbruch der Schwangerschaft bei der Frau liegen". Sie sei deshalb nicht einverstanden mit der Entscheidung des Verfassungsgerichts, schrieb Kinga Duda weiter. Die Juristin ist als ehrenamtliche Beraterin ihres Vaters tätig.
Die Verfassungsrichter hatten in der vergangenen Woche entschieden, dass Frauen auch dann nicht abtreiben dürfen, wenn ihr Kind schwere Fehlbildungen hat. Ein entsprechender Passus im bisherigen Abtreibungsrecht sei verfassungswidrig. Ohnehin gehört das polnische Abtreibungsrecht schon zu den strengsten in Europa. Seit der Gerichtsentscheidung gibt es landesweite Proteste.
- Nachrichtenagentur dpa