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Donald Trump: US-Präsident verlangt Entlassung von "Fox News"-Journalistin


Gefallene als "Verlierer" bezeichnet?
Soldaten-Affäre: Trump fordert Rauswurf von Journalistin

Von afp
Aktualisiert am 06.09.2020Lesedauer: 2 Min.
Donald Trump: Dem US-Präsidenten wird vorgeworfen, das Andenken gefallener amerikanischer Soldaten beleidigt zu haben.Vergrößern des BildesDonald Trump: Dem US-Präsidenten wird vorgeworfen, das Andenken gefallener amerikanischer Soldaten beleidigt zu haben. (Quelle: Jason Moore/imago-images-bilder)

Es ist ein schwerer Vorwurf: Donald Trump soll gefallene US-Soldaten beleidigt haben. Nun wehrt sich der Präsident. Und will eine Reporterin gefeuert sehen. Deren Sender ist Trump allerdings meist wohlgesonnen.

US-Präsident Donald Trump hat nach Medienberichten über angebliche abfällige Bemerkungen über gefallene US-Soldaten die Entlassung einer "Fox News"-Korrespondentin verlangt. Die Fernsehjournalistin Jennifer Griffin solle wegen ihrer Berichterstattung "gefeuert" werden, forderte Trump am Samstag im Onlinedienst Twitter. Sie habe das Weiße Haus nie um eine Stellungnahme gebeten, kritisierte Trump. "Fox News" sei für ihn "verloren". Griffin hielt dennoch an ihrem Bericht fest.

Das US-Magazin "The Atlantic" hatte am Donnerstag berichtet, Trump habe während einer Frankreich-Reise im November 2018 im Ersten Weltkrieg gefallene US-Soldaten als "Verlierer" und "Trottel" bezeichnet. Der US-Präsident hatte demnach einen geplanten Besuch des US-Militärfriedhofs Aisne-Marne bei Paris mit den Worten abgelehnt: "Warum sollte ich diesen Friedhof besuchen? Er ist voller Verlierer."

Twitter-Offensive von Trump

In einem weiteren Gespräch auf derselben Reise habe Trump die mehr als 1.800 auf dem Friedhof bestatteten US-Soldaten als "Trottel" bezeichnet, berichtete "The Atlantic" unter Berufung auf vier Zeugen. Offiziell hatte die US-Delegation die Absage des Friedhofbesuchs mit zu schlechtem Wetter für einen Hubschrauberflug begründet.

Die "Fox-News"-Korrespondentin für Fragen der nationalen Sicherheit, Griffin, berichtete später, zwei frühere Regierungsmitarbeiter hätten ihr bestätigt, dass Trump einen Besuch des Friedhofs abgelehnt habe. Das Wetter habe dabei keine Rolle gespielt.

Eine von Griffins Quellen bestätigte demnach auch, dass Trump US-Soldaten als "Trottel" bezeichnet hatte – allerdings in einem anderen Zusammenhang. "Als der Präsident über den Vietnamkrieg sprach, sagte er: 'Es war ein dummer Krieg. Jeder, der hinging, war ein Trottel", zitierte die Journalistin den US-Präsidenten.

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Trump bestritt die Vorwürfe in einer Serie wütender Tweets. Am Freitag sagte der Republikaner, der sich im November für eine zweite Amtszeit wiederwählen lassen will, es handle sich um eine "Fake-Geschichte". Für ihn seien gefallene Soldaten "absolute Helden". Den Autoren des ursprünglichen Berichts, "Atlantic"-Chefredakteur Jeffrey Goldberg, bezeichnete Trump als "Schleimkugel".

Hilfe von der Ehefrau

US-Präsidentengattin Melania Trump verteidigte ihren Mann. Die Vorwürfe seien "nicht wahr", erklärte die First Lady auf Twitter. "Es sind sehr gefährliche Zeiten, wenn anonymen Quellen mehr geglaubt wird als allem anderen und niemand deren Motivation kennt. Das ist kein Journalismus – das ist Aktivismus."

Griffin beteuerte am Samstag auf "Fox News": "Ich kann Ihnen sagen, dass meine Quellen absolut zuverlässig sind." Sie kenne ihre Quellen namentlich und "bezweifele, dass sie für den Präsidenten anonym sind". Dem in der Regel Trump-freundlichen Sender "Fox News" warfen Kritiker vor, Griffins Recherchen nicht prominent präsentiert zu haben.

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Das Verhältnis von Trump zu den Streitkräften des Landes ist kompliziert. Der Präsident betont immer wieder, er habe das Militär gestärkt und mit mehr Geld ausgestattet. Allerdings kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten mit der militärischen Führung und zu offenen Auseinandersetzungen mit angesehenen Ex-Generälen.

Eine kurz vor dem "Atlantic"-Artikel veröffentlichte Umfrage der "Military Times" und des Veteranen-Instituts der Syracuse University hatte ergeben, dass nur 37,4 Prozent der aktiven Armeemitglieder für Trumps Wiederwahl sind. 43,1 Prozent ziehen demnach seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden vor.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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