Madrid-Flug ausgeschlossen Thunberg lotet Reise-Optionen zur Weltklimakonferenz aus
Stockholm (dpa) - Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg sucht weiter nach einer Möglichkeit, aus Nordamerika rechtzeitig zur Weltklimakonferenz nach Madrid zu gelangen.
Die 16-Jährige erwägt derzeit verschiedene Optionen, bestätigt ist aber noch nichts, wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus dem Umfeld der jungen Schwedin erfuhr. Eine Reise per Flugzeug schließt sie demnach aber definitiv aus. Wegen der hohen CO2-Emissionen bei Flugreisen fliegt Thunberg generell nicht. Damit bleibt ihr im Grunde nur die Überfahrt per Schiff von der US-Ostküste aus - und die Zeit drängt.
Eigentlich sollte die Weltklimakonferenz diesmal in Santiago de Chile stattfinden. Die Konferenz war einer der Hauptgründe dafür gewesen, warum Thunberg im August per Hochsee-Segeljacht über den Atlantik gereist war. Chile sagte die Konferenz aber wegen der heftigen sozialen Proteste im Land ab, Spanien sprang daraufhin als Gastgeber ein. Das Spitzentreffen soll nun vom 2. Dezember an in Madrid abgehalten werden. Thunberg will trotz des Ortswechsels dabei sein bei der wichtigen Konferenz - bis dahin hat sie aber nur noch vier Wochen, um aus den USA auf ihren Heimatkontinent zurückzukehren.
Zuletzt hatte sich die Aktivistin am vergangenen Freitag in der US-Westküstenmetropole Los Angeles befunden, um dort gemeinsam mit anderen für einen beherzteren Kampf für einen stärkeren Klimaschutz zu protestieren. Unter anderem hatte sie sich zuletzt auch mit Hollywood-Star Leonardo DiCaprio getroffen, der sich ebenfalls seit längerem für den Kampf gegen den Klimawandel einsetzt.
Seitdem hat sich Thunberg auf den Rückweg Richtung US-Ostküste gemacht, um von dort aus doch noch irgendwie rechtzeitig zurück über den Atlantik zu kommen. "Seit Freitagnachmittag bin ich Richtung Osten durch die schönen Südstaaten der USA gereist, um an die Ostküste zu gelangen und hoffentlich ein Transportmittel zur COP25 in Madrid zu finden", schrieb die Schwedin am frühen Montagabend (MEZ) auf Twitter.
Der norddeutsche Segelprofi Boris Herrmann, der Thunberg im August mit seinem Co-Skipper Pierre Casiraghi von England aus nach New York gebracht hatte, befindet sich derzeit mit seiner Jacht "Malizia" in einem Transatlantik-Rennen, das von Frankreich ins brasilianische Salvador führt. Die Zeit reiche nicht aus, damit Thunberg rechtzeitig Salvador beziehungsweise die "Malizia" Spanien vor dem 2. Dezember erreichen könne, teilte die Managerin des Teams Malizia, Holly Cova, auf Anfrage der dpa mit. Das Team biete Thunberg jedoch Ratschläge und Unterstützung an, damit sie zurück nach Europa gelangen könne.