Weil Jakarta absackt Indonesien baut neue Hauptstadt auf Borneo

Auf der Insel Borneo soll die neue Hauptstadt Indonesiens aus dem Boden gestampft werden. Immer mehr Gründe sprechen gegen den Regierungssitz in Jakarta. Die Pläne sollen bis 2024 durchgesetzt werden.
Indonesien will seine Hauptstadt auf die Insel Borneo verlegen und die Regierung sowie das Parlament aus Jakarta abziehen. Dies kündigte Präsident Joko Widodo am Donnerstag auf Twitter an. Damit nehmen die Pläne, über die schon länger spekuliert wird, Gestalt an. Ziel der Regierung ist es, bis 2024 eine neue Hauptstadt zu haben. Dann geht die zweite Amtszeit des kürzlich wiedergewählten Präsidenten zu Ende.
Als neuer Regierungssitz sind vor allem die Provinzstädte Palangkaraya und Balikpapan im Gespräch. Beide liegen auf Borneo, der drittgrößten Insel der Welt. Jakarta befindet sich an der Nordwestküste der Insel Java. Dort hatte es erst vor wenigen Tagen wieder ein schweres Erdbeben gegeben.
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Die Sorge vor Naturkatastrophen ist aber nicht der einzige Grund für die Umzugspläne: Die bisherige Hauptstadt hat offiziell zehn Millionen Einwohner, im Großraum leben mehr als 30 Millionen Menschen. Trotz einer neuen U-Bahn sind die Verkehrsprobleme enorm. Tag für Tag gibt es in Jakarta lange Staus. Zudem droht die Mega-City zu versinken: 40 Prozent der Fläche befinden sich inzwischen unter dem Meeresspiegel.
- Nachrichtenagentur dpa