Im Amt von 1987 bis 1998 Chinas Ex-Regierungschef Li Peng gestorben
Li Peng war maßgeblich an der blutigen Niederschlagung der Proteste auf dem Tiananmen-Platz 1989 in Peking beteiligt. Jetzt ist Chinas früherer Ministerpräsident im Alter von 90 Jahren gestorben.
Chinas früherer Regierungschef Li Peng ist tot. Der mehr als ein Jahrzehnt amtierende Ministerpräsident starb im Alter von 90 Jahren, wie die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag berichtete. Li Peng war wegen seiner maßgeblichen Rolle bei der blutigen Niederschlagung der Proteste auf dem Tiananmen-Platz 1989 in Peking weltweit bekannt geworden.
Er sei am späten Montagabend an den Folgen einer nicht behandelbaren Krankheit gestorben, berichtete Xinhua. In der Vergangenheit hatte der Ex-Regierungschef mit Blasenkrebs zu kämpfen.
Bis 2003 in hohem Amt
Trotz seiner zentralen Rolle bei der brutalen Niederschlagung der Tiananmen-Proteste blieb Li mehr als zehn Jahre lang Mitglied des mächtigen Politbüros in Peking. Bis 2003 war er zudem Vorsitzender des Nationalen Volkskongresses.
Die chinesische Armee war in der Nacht zum 4. Juni 1989 mit Panzern gegen Studenten vorgegangen, die auf dem Tiananmen-Platz in Peking für mehr Demokratie demonstrierten. Hunderte, nach einigen Schätzungen sogar mehr als tausend Menschen wurden damals getötet. Bis heute lässt Peking keine Aufarbeitung der Vorfälle zu.
"Lange bewährter kommunistischer Kämpfer"
In einer amtlichen Würdigung wurde Li Peng als "lange bewährter kommunistischer Kämpfer" beschrieben, der ein "glorreiches Leben" gehabt habe, ein "Leben der Revolution". Er habe "dem Volk von ganzem Herzen gedient", zitierte die Nachrichtenagentur Xinhua.
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"Wir müssen von seinem revolutionären Geist lernen, von seinem erhabenen moralischen Charakter und seinem feinen Stil, und uns geschlossen hinter das Zentralkomitee der Partei mit dem Genossen Xi Jinping als Kern stellen", hieß es weiter in einem Hinweis auf den heutigen Staats- und Parteichef.
- Nachrichtenagenturen AFP und dpa