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Sudan: Militärregierung will Diktator al-Baschir nicht ausliefern


Trotz internationalem Haftbefehl
Sudan: Militärregierung will Diktator nicht ausliefern

Von dpa-afx, reuters, mvl

Aktualisiert am 12.04.2019Lesedauer: 2 Min.
Omar al-Baschir: Der gestürzte Machthaber des Sudans soll nicht ausgeliefert werden.Vergrößern des Bildes
Omar al-Baschir: Der gestürzte Machthaber des Sudans soll nicht ausgeliefert werden. (Quelle: Mohamed Khidir/XinHua/dpa)
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Das Militär hat Omar al-Baschir gestürzt, doch die neuen Machthaber des Sudan wollen ihn nicht an den Internationalen Strafgerichtshof übergeben. Zugleich sagten sie eine Zivilregierung zu.

Die neuen Machthaber im Sudan wollen den gestürzten Präsidenten Omar al-Baschir nicht an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag ausliefern. "Wir werden keine sudanesischen Staatsbürger ausliefern", sagte der Leiter des politischen Gremiums der Militärführung, Omar Sain al-Abdin, am Freitag. Al-Baschir werde im Sudan "vor Gericht gestellt".

Zugleich versprach der von der Armee als Übergangsregierung eingesetzte Militärrat am Freitag nach neuen Massenprotesten eine Regierung aus Zivilisten. "Wir sind die Beschützer der Forderungen des Volkes", so Omar Seinalabdin, der dem politischen Komitee des Militärrats vorsitzt. Die Armee könne die Krise des afrikanischen Landes mit 40 Millionen Einwohnern nicht meistern. Die Lösungen müssten von den Demonstranten kommen.

Der Ankündigung zufolge will der Militärrat die neue Zivilregierung nicht behindern. Allerdings sollen Innen- und Verteidigungsministerium unter Kontrolle des Militärrats bleiben.

Neue Proteste in Khartum

Im Land hatten trotz der nach dem Putsch von der neuen Militärregierung verhängten Ausgangssperre am Freitag erneut Tausende weiter protestiert. Etliche Demonstranten verbrachten die Nacht auf dem Platz vor der Militärzentrale in der Hauptstadt Khartum, wo Zehntausende in den Tagen zuvor protestiert hatten, wie ein dpa-Reporter berichtete. Demnach gab es keine Versuche von Seiten der Sicherheitskräfte, die Sitzblockade aufzulösen.

Das Auswärtige Amt in Berlin riet wegen des Putsches von nicht dringend notwendigen Reisen in das Land im Nordosten Afrikas ab. Weitere "gewalttätige Ausschreitungen" insbesondere in Khartum könnten nicht ausgeschlossen werden", hieß es.

Eines der ärmsten Länder

Dem Putsch waren monatelange Proteste vorausgegangen. Auslöser war eine Erhöhung der Benzin- und Brotpreise. Tausende wurden festgenommen. Einem Ärzteverband zufolge kamen mindestens 21 Menschen um.


Al-Baschir hatte sich 1989 unblutig an die Macht geputscht. Trotz des Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofes wegen Massakern im Ostsudan reiste er wiederholt ins Ausland. Der Sudan mit 40 Millionen Einwohnern gehört zu den 25 ärmsten Länder der Welt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-AFX, Reuters
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