Erstmals seit zwei Jahrzehnten Israel genehmigt Siedlung im Westjordanland
Erstmals seit zwei Jahrzehnten will Isreal wieder eine neue Siedlung im palästinensischen Westjordanland errichten. Bei der Räumung einer anderen Siedlung war es im Februar zu Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Bewohnern gekommen.
Die Entscheidung sei einstimmig gefallen, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Donnerstagabend. Die neue Siedlung soll den Außenposten Amona ersetzen, der nach einer Gerichtsentscheidung Anfang des Jahres abgerissen wurde. Die neue Siedlung werde in der Nähe von Schiloh entstehen, nahe der palästinensischen Stadt Ramallah im Westjordanland.
Nach dem Abriss von Amona hatte Netanjahu den Anwohnern eine neue Siedlung versprochen. Sie war zerstört worden, weil der Oberste Gerichtshof 2014 geurteilt hatte, dass sie illegal auf privatem palästinensischen Gebiet errichtet wurde.
Israelische Siedler beharren auf "göttlichem Stammland"
Der Widerstand der Bewohner machte Amona zu einem Symbol der jüdischen Siedlerbewegung, die das Westjordanland als Teil ihres göttlichen Stammlandes ansehen. In möglichen Friedensgesprächen mit den Palästinensern will Israel, dass die Siedlungen sowie Sicherheitsfragen berücksichtigt werden.
Die internationale Gemeinschaft hingegen betrachtet den Bau von Siedlungen auf Gebiet, das Israel im Sechstagekrieg 1967 erobert hat, als illegal und als Hindernis für einen Frieden mit den Palästinensern. Diese streben einen eigenen Staat auf dem Territorium des Westjordanlandes, des Gazastreifens und Ostjerusalems an.