"Fortwährendes Misstrauen" Israel entlässt Chef von Inlandsgeheimdienst

Der Chef des israelischen Geheimdienstes Shin Bet muss gehen. Er hatte Fehler beim Massaker am 7. Oktober eingeräumt.
Die israelische Regierung hat die Entlassung von Inlandsgeheimdienstchef Ronen Bar beschlossen. Die Regierung sei dem Vorschlag von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu "die Amtszeit (Bars) zu beenden" einstimmig gefolgt, teilte Netanjahus Büro am Freitag mit. Bar werde als Chef des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet spätestens am 10. April zurücktreten oder sobald ein Nachfolger nominiert sei. Netanjahu hatte in der vergangenen Woche bereits von einem "fortwährenden Misstrauen" gegenüber Bar gesprochen.
Dieser hatte Anfang März das Versagen seines Geheimdienstes in Bezug auf den Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 eingeräumt. "Hätte der Shin Bet anders gehandelt, (...) hätte das Massaker verhindert werden können", hatte Bar bei der Vorstellung eines Untersuchungsberichts gesagt.
Die interne Untersuchung habe ergeben, dass der Shin Bet sich sowohl in der Nacht des Angriffs als auch in den Jahren davor falsch verhalten habe, hatte der Geheimdienstchef erklärt. "Wir sind gescheitert", hatte Bar die Ergebnisse des Berichts zusammengefasst.
Zuvor hatte auch Israels Armee ihr "völliges Versagen" bei dem Angriff der radikalislamischen Hamas und verbündeter Gruppen eingeräumt.
- Nachrichtenagentur dpa