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Botsuana droht mit Abschuss von 20.000 Elefanten


Schwere Dürre
Streit mit Deutschland: Präsident droht, 20.000 Elefanten zu töten

Von dpa, FIN

Aktualisiert am 26.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Elefanten in BotsuanaVergrößern des Bildes
Eine Elefantenherde im Chobe-Nationalpark im Norden Botsuanas (Archivbild): Aufgrund anhaltender Dürre sollen die Tiere jetzt gezielt getötet werden. (Quelle: Charmaine Noronha/AP/dpa/dpa-bilder)

Als Reaktion auf einen Streit über Jagdtrophäen wollte Botsuanas Präsident 20.000 Elefanten nach Deutschland schicken. Die Lage in seinem Land ist dramatisch.

Nach Unstimmigkeiten mit Deutschland über die mögliche Beschränkung der Einfuhr von Jagdtrophäen hat der botsuanische Präsident Mokgweetsi Masisi angekündigt, 20.000 Elefanten abschießen zu lassen.

"Wie Sie wissen, hat Botsuana im April dieses Jahres Deutschland, mit größtem Respekt, 20.000 unserer Elefanten angeboten", sagte Masisi der "Bild"-Zeitung. Von der Bundesregierung habe er "bisher keine Reaktion erhalten". Sein Land erlebe, wie das südliche Afrika insgesamt, "die schwerste Dürre seit 50 Jahren", sagte der Präsident. "Unsere Menschen hungern. Die Elefanten drohen zu sterben. Wenn unser Volk hungert, sind wir in der Pflicht, es zu ernähren. Und ich kann es Ihnen offen sagen: Sie essen auch Elefanten."

Streit über Jagdtrophäen

Hintergrund ist eine im Frühjahr hochgekochte Debatte über die mögliche weitere Beschränkung der Einfuhr von Jagdtrophäen. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) gilt als Befürworterin und hatte damit Kritik der Vertreter einiger afrikanischer Länder, insbesondere Botsuanas, auf sich gezogen. Im Zuge der Verstimmungen kündigte Botsuanas Präsident an, er wolle aus Protest 20.000 Elefanten nach Deutschland schicken lassen, was aber nicht geschah.

Nach einer anhaltenden Dürre stehen derzeit mehrere Staaten im südlichen Afrika kurz vor einer schweren Hungerkrise. Benachbarte Staaten wie Simbabwe und Namibia haben bereits damit begonnen, Wildtiere systematisch zu töten. Den Regierungen zufolge trägt dies zur Entlastung der Wasserreserven und zur Bereitstellung von Fleisch für Tausende Menschen bei. In Botswana lebt derzeit die größte Elefantenpopulation der Welt, zuletzt gab es zudem vermehrt Auseinandersetzungen zwischen Menschen und Tieren. Präsident Masisi ließ zunächst offen, wann die Keulung der ersten Tiere beginnen solle.

Verwendete Quellen
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