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Putins neue Rakete offenbar auf Testanlage explodiert – riesiger Krater


Weiterer Rückschlag
Putins neueste Rakete wohl auf Testanlage explodiert

Von t-online, wan

Aktualisiert am 23.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Test einer russischen Sarmat-Rakete (Symbolbild): Russland hat Atomwaffen im benachbarten Belarus stationiert.Vergrößern des Bildes
Test einer russischen Sarmat-Rakete (Symbolbild): Russland hat Atomwaffen im benachbarten Belarus stationiert.
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Die Sarmat soll der Star der russischen Interkontinentalraketen sein. Doch die Rakete hat offenbar erneut schon vor einem Test versagt.

Sie sollte eine der gefährlichsten russischen ballistischen Raketen sein und nukleare Sprengköpfe bis zu 18.000 Kilometer weit transportieren können. Doch die RS-28 Sarmat, die Moskaus Herrscher Wladimir Putin bereits 2018 angekündigt hat, ist immer noch nicht im Dienst. Jetzt hat es offenbar einen neuen Rückschlag für die russischen Entwickler gegeben.

Auf Satellitenbildern des russischen Testgeländes Plesetsk Cosmodroms, die auf öffentlich einsehbaren Quellen beruhen, ist eine massive Zerstörung zu erkennen. Offenbar hatte es am Samstag Arbeiten an der Rakete gegeben, berichtet das US-Magazin "Newsweek". Die Aufnahmen auf dem X-Konto eines Spezialisten für die Auswertung von Luftbildern zeigen einen riesigen Krater und Beschädigungen auf der Testanlage.

"Wie man unschwer erkennen kann, war der Test der RS-28 Sarmat ein kompletter Fehlschlag. Die Rakete detonierte im Silo und hinterließ einen riesigen Krater, der das Testgelände zerstörte", schrieb der Nutzer MeNMyRC zu den Bildern.

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Bislang war nur ein Test erfolgreich

Die Rakete werde mit einem flüssigen Brennstoff betrieben, heißt es weiter. Es könne sein, dass es beim Betanken einen Unfall gegeben habe. Auf anderen Bildern ist zu sehen, wie Feuerwehrfahrzeuge nahe der Testanlage unterwegs sind, um einen Brand im Wald zu löschen. Bislang habe es nur einen erfolgreichen Test der Rakete gegeben, und das sei im April 2022 gewesen.

Dass die Rakete noch nicht zum Start bereit war, könnte auch durch die Nichtanwesenheit eines Nato-Flugzeuges erklärt werden. Das "Cobra Ball"-Aufklärungsflugzeug ist in der Regel immer dann in der Luft, wenn ein Start von russischen Raketen bevorsteht. In öffentlich zugänglichen Daten taucht es aber zum Zeitpunkt des Unfalls nicht auf, heißt es auf X.

Dieser jüngste Vorfall ist der vierte erfolglose Test der Sarmat-Rakete, obwohl sie nach Angaben von United24Media bereits in "Kampfbereitschaft" versetzt wurde. Erst vergangene Woche hatte der russische Außenminister Sergei Lawrow erklärt, sein Land sei in "voller Kampfbereitschaft".

Alte Satan-Raketen wurden in der Ukraine entwickelt

Russland braucht eigentlich die Generation der Sarmat-Raketen, um die bisherigen Voevoda (NATO-name: Satan) abzulösen. Diese stammen noch aus den Siebzigerjahren, heißt es in einer Analyse des Berliner Think-Tanks "Carnegie Politika". Sie galten als herausragendes Fluggerät. Das Problem: Sie wurde in der Ukraine entwickelt und produziert. Russland suchte nach einer Alternative und begann mit der Entwicklung der Sarmat.

Im vergangenen Jahr verkündete Roskosmos-Chef Juri Borissow, dass die Sarmat bereits im Einsatz sei. Am 5. Oktober 2023 erklärte Putin jedoch, dass die Rakete zwar alle relevanten Prüfungen bestanden habe, aber noch einige "Verwaltungsverfahren" abgeschlossen werden müssten, bevor sie in die Massenproduktion gehen und an das Militär übergeben werden könne. Er versprach, dies werde "in naher Zukunft" geschehen.

Jetzt, fast ein Jahr später, wird offenbar immer noch getestet. Für Putin dürfte der gescheiterte Test, vor allem aber auch das Bekanntwerden, ein weiterer Rückschlag in seinem Bemühen sein, Russland als starken Gegner darzustellen.

Der Münchner Raketenspezialist Markus Schiller sagte der "Welt", dass der mögliche Unfall mit der Sarmat-Rakete ein Beleg dafür sei, "dass sie noch nicht zuverlässig ist". Offensichtlich gebe es tiefergehende Probleme in Russlands Raketenindustrie, fügte er an.

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