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Israel legt UN Liste mit mutmaßlichen Hamas-Unterstützern vor


"Terrorhilfswerk geworden"
Israel legt Liste mutmaßlicher Hamas-Unterstützer bei UN vor

Von dpa
11.07.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0201232640Vergrößern des BildesUNRWA-Zentrale im Gazastreifen: Laut Israel sollen bei dem Hilfswerk Unterstützer der Terrororganisation Hamas arbeiten. (Archivfoto) (Quelle: Ashraf Amra/apaimages/imago-images-bilder)

Israel hat die Namen von zahlreichen UNRWA-Mitarbeitern veröffentlicht, die angeblich Mitglieder der Hamas sind. Dies könnte die Debatte um die Finanzierung der Hilfsorganisation durch internationale Geber, einschließlich Deutschland, intensivieren.

Israel hat eigenen Angaben zufolge eine Liste mit Namen von Mitarbeitern des Palästinenserhilfswerks UNRWA zusammengestellt, die auch in der Terrororganisation Hamas aktiv sein sollen. Das Land habe 108 Beschäftigte der Organisation identifiziert, auf die dies zutreffe und eine entsprechende Liste UNRWA-Chef Philippe Lazzarini vorgelegt, teilte die israelische Botschaft in Berlin mit. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet.

Es handelt sich demnach nur um einen kleinen Teil von insgesamt Hunderten UNRWA-Mitarbeitern, die bei der Hamas oder dem Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) beschäftigt sein sollen. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

Nach Angaben eines Sprechers des israelischen Außenministeriums wurde die Liste auch UN-Generalsekretär António Guterres vorgelegt. Veröffentlicht habe Israel sie bislang nicht.

UNRWA nimmt Vorwürfe ernst

Das UN-Palästinenserhilfswerk bestätigte auf Anfrage, "einen Brief der israelischen Regierung mit Vorwürfen gegen Mitarbeiter, die im Gazastreifen arbeiten" erhalten zu haben. Darin enthalten gewesen sei auch die Liste mit rund 100 Namen, die den Angaben nach Mitglieder des militärischen Arms der Hamas sein sollen. "Das UNRWA nimmt diese Vorwürfe ernst", teilte das Hilfswerk mit. Die Organisation habe den Brief beantwortet und um Informationen sowie Zusammenarbeit gebeten. Sie habe keine Ressourcen wie etwa eigene Geheimdienste, um die Behauptungen zu untersuchen.

UNRWA war im Januar in die Schlagzeilen geraten, weil Israel mehrere Mitarbeiter des Hilfswerks beschuldigte, in das Massaker vom 7. Oktober verwickelt gewesen zu sein. Die Organisation ist nach Darstellung Israels als Ganzes von der islamistischen Hamas unterwandert. Mehrere Staaten, darunter Deutschland, stellten zunächst ihre Zahlungen an die Organisation ein.

Bericht sah Verbesserungen

Ein Prüfbericht unabhängiger Experten kam später zum Schluss, das UNRWA habe "robuste" Mechanismen etabliert, um seinen Neutralitätsgrundsatz zu wahren. Aber es gebe Verbesserungsbedarf. Anfang April kündigte Deutschland an, die Förderung des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA wieder aufzunehmen.

"Die UNRWA ist zum Terrorhilfswerk geworden. Die deutsche Regierung muss sicherstellen, dass deutsches Steuergeld nicht bei Terroristen landet", forderte Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, laut einer Erklärung. Die Hamas nutze auch Einrichtungen der UN-Organisation militärisch, hieß es darin weiter.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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