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Russisches Gericht verurteilt US-Soldaten zu Haftstrafe


Justiz
Russisches Gericht verurteilt US-Soldaten zu Haftstrafe

Von dpa
19.06.2024Lesedauer: 2 Min.
US-Soldat in Russland vor GerichtVergrößern des Bildes
Ein Gericht hat den amerikanischen Soldaten wegen Diebstahls und Morddrohungen verurteilt. (Quelle: Uncredited/AP/dpa/dpa-bilder)

US-Bürger in russischer Haft sind oft auch ein Politikum in den zerrütteten Beziehungen zwischen Moskau und Washington. Nun wurde in Wladiwostok ein US-Soldat verurteilt.

Ein in Russland vor anderthalb Monaten festgenommener US-Soldat ist vor einem Gericht in Wladiwostok zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Das Urteil erging wegen Diebstahls und Morddrohungen, wie die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass aus dem Gerichtssaal meldete. Der Mann soll seiner Freundin 10.000 Rubel (rund 100 Euro) gestohlen und sie bedroht haben. Die Verteidigung hatte Freispruch gefordert.

Das Gericht blieb unter dem Strafantrag der Staatsanwaltschaft. Sie hatte zuvor auf vier Jahre und acht Monate Haft plädiert. Der US-Soldat war Anfang Mai in der russischen Hafenstadt am Pazifik festgenommen worden.

Laut U.S. Army hatte der Soldat seinen Dienst in Südkorea am 10. April beendet. Anstatt auf das Festland der Vereinigten Staaten zurückzukehren, sei er "aus persönlichen Gründen" über China nach Wladiwostok gereist. Er habe für seine Reise keine offizielle Genehmigung durch das US-Verteidigungsministerium beantragt. Der Soldat trat den Angaben zufolge 2008 in die Armee ein und war im Irak und in Afghanistan im Einsatz gewesen.

Laut Tass wollte der Mann eine Frau in Russland besuchen, mit der er angeblich eine romantische Beziehung gehabt hatte. In einem Streit habe er seine Freundin dann am Hals gepackt, was diese als lebensbedrohlich empfunden habe, hieß es. Er habe ihr auch Geld gestohlen.

Ein Politikum

Die Inhaftierung von US-Bürgern in Russland zieht oft komplizierte Verhandlungen zwischen Moskau und Washington über eine Freilassung oder einen Austausch nach sich. Laut Kreml laufen etwa Verhandlungen um den inhaftierten Korrespondenten der US-Zeitung "Wall Street Journal", Evan Gershkovich. Der Prozess gegen den Reporter soll am 26. Juni unter Ausschluss der Öffentlichkeit beginnen.

In der Vergangenheit wurde unter anderem die US-Basketballspielerin Brittney Griner 2022 in Russland wegen Drogenbesitzes verurteilt und gegen den russischen Waffenhändler Viktor But ausgetauscht, der in den USA inhaftiert war. Seit Ende 2018 sitzt auch der frühere US-Soldat Paul Whelan wegen angeblicher Spionage in Russland in Haft.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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